Euro-Franken-Kurs und Aktienmarkt begrüßen den angekündigten Rückzug von Angela Merkel. Die Freude währt nicht lange. Die deutsche Kanzlerin wird noch drei Jahre ambitionslose Euro- und Wirtschaftspolitik draufpacken. Böse Zungen behaupten, dass sie nach ihren Coup d'état beim Flüchtlingsthema Europas größte Volkswirtschaft erst noch in eine Rezession stürzt.
Politischen Aufwind für den Euro-Franken-Kurs aus Deutschland gibt es nicht. Das würde sich ändern, sollten die CDU-Delegierten den Merkel-Widersacher Friedrich Merz, der hohes Ansehen in der Wirtschaft genießt, Anfang Dezember zu ihrem Vorsitzenden wählen. Aber auch hier gibt es ein Hindernis. Macht die Merkel-Vertraute Annegret Kramp-Karrenbauer das Rennen, würde sich kaum etwas ändern.
Angelsächsische Börsen-Medien interessiert eine andere Facette des Merkel-Rückzugs: Sie und eine einflussreiche Gruppe ihrer Zuseher, die Vermögensverwalter, wollen wissen, ob Deutschland nach Merkel neue Schulden macht. Weicht Berlin von "der schwarzen Null" ab und pumpt mehr Geld in Wirtschaft und Sozialsysteme, würde das Wachstum, Aktienkursen und Immobilienpreisen einen Schub geben.
Auch der Euro-Franken-Kurs wäre bei einem Einstieg Deutschlands die Neuverschuldung im Aufwind. Es wäre aber nur ein kurzer Höhenflug, da sich die über die Merkel-Ära aufgetürmten strukturellen Schwächen der deutschen Wirtschaft nicht mit Ausgabenprogrammen beheben lassen. Italien versucht das gerade und wird dafür vollkommen zurecht kritisiert.
Fazit:
Deutschland ist gerade dabei aus dem Merkel-Koma zu erwachen. Es ist noch zu früh zu beurteilen, wie die Politik in Europas größter Volkswirtschaft, vor allem die Finanz- und Wirtschaftspolitik, künftig den Euro-Franken-Kurs beeinflussen wird.
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Was Merkels Rückzug für den EUR/CHF-Kurs bedeutet
30.10.18
08:00