Vor einem Monat hatte es noch nach einem Rückfall des Euros unter 1,10 Franken ausgesehen, womit sich die von Franken-Kreditnehmern seit April erlittenen Buchverluste weiter ausgeweitet hätten. Dazu ist es aber nicht gekommen. Die Devisennotierung fand bei 1,1170 einen Boden und ist seitdem im Aufwind. Eine Rückkehr in den Bereich 1,15-1,20 steht an.
Die Erholung des Euro-Franken-Kurses ist nicht die einzige gute Nachricht: Franken-Kreditnehmer in Österreich, deren Zins in der Regel an den CHF 1-Monats-Libor (aktuell: -0,78%) oder CHF 3-Monats-Libor (aktuell: -0,74%) gebunden ist, profitieren von der Mauer-Taktik der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Sie distanzierte sich auf ihrer vierteljährlichen Sitzung von einer baldige Leitzinserhöhung.
Es gab zuvor einige Schweizer Banken, unter ihnen die Credit Suisse, die damit gerechnet hatten, dass die SNB vor der EZB ihren Leitzins anheben würde. Die Folge wäre ein Anstieg der Libor-Sätze gewesen. Franken-Kreditnehmer mit einem mittleren bis hohen Zinsaufschlag (Marge) hätten wieder vierteljährlich Zinsen zahlen müssen.
Fallbeispiel: Zinsbelastung für Franken-Kreditnehmer bei Libor-Veränderung
Die DZ Privatbank schreibt mit Blick auf Franken-Schuldner: "...bereits bestehende Kreditnehmer profitieren nach wie vor vom Zinsniveau." Für ein Ende der lockeren Geldpolitik der SNB sei es wegen der niedrigen Schweizer Inflation und der starken Aufwertung des Franken in der letzten Zeit zu früh, so das in Zürich ansässige Geldhaus und prognostiziert den EUR/CHF-Kurs für 2019 auf 1,20.
Sollte es tatsächlich dazu kommen, könnte die 🔗Neue Zürcher Zeitung erneut schreiben: "Der Franken sorgt für Erleichterung in Österreich. Der Schweizerfranken steht mit 1,20 zum Euro wieder da, wo er vor Aufgabe des Mindestkurses notiert hatte. Das entschärft das Problem der Frankenkredite in Österreich."
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Zur Lage von Franken-Kreditnehmern im Oktober 2018
07.10.18
08:00