Der Zins auf zehnjährige Staatsanleihen aus Italien sinkt fast ein halbes Prozent. Vergleichbare Rückgänge finden in Spanien und Portugal statt. Ursache der sinkenden Zinsen auf die hohen Staatsschulden Südeuropas ist die EZB. Sie hat die Erwartungen auf eine erste Leitzinserhöhungen um drei Monate auf Dezember 2019 nach hinten verschoben.
Darüber hinaus diskutiere die EZB mit den Geschäftsbanken eine neue Tranche von Langfristkrediten, berichtet Bloomberg. Italiens und Spaniens Banken waren Hauptnutznießer vorheriger Langfristkredite, die nun aber zurückgezahlt werden müssen. Um ihnen die Rückzahlung zu erleichtern, offerieren ihnen die Währungshüter frisches Zentralbankgeld, mit dem sie dann auch heimische Staatsanleihen kaufen können.
Kicking the Can down the Road kommt beim Euro gut und geht einstweilen zu Lasten des Schweizer Franken. Das Vorhaben der EZB, die radikale Geldpolitik niemals zu beenden, damit diese nicht mehr als radikal wahrgenommen wird, ist jedoch nicht unproblematisch. Das Ganze wird sich in einem schwachen Außenwert des Euros wiederfinden.
Und so wundert es nicht, dass die aktuelle Aufwärtsbewegung des EUR/CHF-Kurses von großer Trägheit und Behäbigkeit geprägt ist. Hielten die Käufer das Zepter in der Hand und wäre wirklich Momentum da, ginge es steiler nach oben. Auch der gerade auf 1,13 zusammengesackte Euro-Dollar-Kurs spricht Bände.
Ausblick:
Weil die EZB den Finanzmärkten eine Beruhigungspille verabreicht, kann sich der Euro gegen der Franken etwas erholen. Der Aufwärtsbewegung wird aber die Puste ausgehen. Der Euro wäre gut bedient, könnte er sich bei 1,14 Franken befestigen.