EUR/CHF-Ausblick: Anstieg in luftige Höhen
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EUR/CHF-Ausblick: Anstieg in luftige Höhen

Der Euro schaltet einen Gang hoch und überspringt eine wichtige Hürde bei 1,1450 Franken. Die Konjunktur in der Eurozone ist zwar in einer Abkühlungsphase. Das hindert die Gemeinschaftswährung aber nicht daran, die Muskeln spielen zu lassen. Die Schweizer Wirtschaft fällt von ihrem hohen Wachstumsplateau, wodurch eine Abschwächung des Frankens zum Gebot der Stunde wird.

Ein Dreiklang euro-freundlicher Signale ist selten. Aktuell findet man im EUR/CHF-Devisendiagramm ein dickes Kaufsignal. Der Euro hat das Potenzial in den kommenden Wochen auf 1,1715 zu steigen:
  1. Die Abwärtstrendlinie, entlang der sich der Euro zwischen April und September 2018 von 1,20 auf 1,12 abseilte, ist gebrochen. Hinzu kommt ein gescheiterter Versuch der Verkäufer die Devisennotierung Anfang November erneut unter die Trendlinie zu drücken.
  2. Die hartnäckige Widerstandszone bei 1,1420-1,1450 wird gerade geknackt. Ein erster Versuch das Hindernis zu überwinden, scheiterte Mitte Oktober. Im zweiten Anlauf könnte es klappen, zumal beim vorherigen Versuch ein deutlicher Zurückpraller ausblieb.
  3. Am Devisenoptionsmarkt hellt sich die Lage für den Euro weiter auf. Das einmonatige Risk Reversal für den EUR/CHF-Kurs ist am steigen. Das ist ein Signal dafür, dass es der Euros mindestens auf 1,15-1,16 Franken schaffen wird.


Die Schweizer Wirtschaft ist in einem Abschwung. Ihr geht es schlechter als der Eurozone, die sich laut den Konjunkturindizes des Beratungsunternehmen Sentix aktuell einer Abkühlung unterziehen muss. Der deutliche Verlangsamung der Konjunkturdynamik in der Schweiz bekamen außerhalb der Schweiz viele nicht mit, zumal sich alles auf die Eurozone, vor allem auf Italien und Deutschland fokussierte.

Frankreichs Unglaubwürdigkeit

Indes geht der Klamauk in der Eurozone weiter: Dauer-Defizitsünder Frankreich verwarnt Italien: Der Euro vereine und schütze Europa vor den Turbulenzen der Finanzmärkte. "Der Euro ist ein gemeinsames Gut und gehört den 19 Mitgliedern. Wir sind alle verantwortlich", so der französische Finanzminister Le Maire laut einer Reuters-Meldung.

Dabei sieht Le Maire darüber hinweg, dass die französische Vorgängerregierung dieser Verantwortung in keinster Weise gerecht wurde. Präsident Hollande hatte beim Stabilitätspakts gelogen, bis sich die Balken biegen und dies auch später in einem Zeitungsinterview freimütig zugegeben. Frankreich hätte Sonderrechte, weil es Europa mit seinen Atomwaffen beschütze, so sein Tenor.