- Der Italiener Andrea Enria wird nächster Chef der EZB-Bankenaufsicht. Dass die irische Kandidatin Sharon Donnery im EZB-Rat keine Mehrheit findet, ist eine große Enttäuschung. Die Irin hat einen ambitionierten Plan zum Abbau fauler Kredite vorgelegt und sich damit im Europäischen Parlament, das die Wahl bestätigen muss, unbeliebt gemacht. Wer das Buch "Der Draghi-Crash" liest, weiß, dass Enria keine gute Wahl ist.
- Bundeskanzlerin Angela Merkel wurstelt weiter, obwohl sie eine große Mehrheit der Bevölkerung in den Ruhestand schicken will. Bei einer repräsentativen Insa-Umfrage im Auftrag der "Bild"-Zeitung stimmten 62,2 Prozent der Aussage zu, Merkel solle Anfang nächsten Jahres ihr Amt als Regierungschefin an den dann neu gewählten CDU-Vorsitzenden übergeben. Merkel will aber bis 2021 Kanzlerin bleiben. Grundsätzlich gilt: Je rascher Merkel geht und sich Deutschland neu aufstellt, umso besser sind die Voraussetzungen für einen erneuten Anstieg des Euros auf 1,20 Franken.
- "In Italien hat sich die Stimmung bei den Unternehmen markant verschlechtert", analysiert die St.Galler Kantonalbank neue Einkaufsmanager-Daten (PMI). Die italienische Wirtschaft drohe den Anschluss an die anderen großen Volkswirtschaften zu verlieren. EZB-Chef Draghi habe derweil den italienischen Finanzminister Tria wegen den hohen Schulden des Landes und des geringen Wirtschaftswachstums zur strikten Haushaltsdisziplin aufgefordert, meldet Reuters.
Damit ist der Euro-Franken-Kurs zur Fortsetzung seiner Aufwärtsbewegung zunächst einmal auf externe Faktoren angewiesen. So könnten beispielsweise Präsident Trump und die Demokraten eine riesiges Infrastruktur-Ausgabenprogramm schnüren, was die Wall Street weiter beflügeln würde und die Eurozone mit nach oben zöge.
Darüber hinaus könnte die US-Notenbank (Fed) heute signalisieren, es mit Leitzinserhöhungen 2019 deutlich langsamer angehen zu lassen. Dies könnte den Euro-Dollar-Kurs über 1,15 heben. Davon dürfte der Euro-Franken-Kurs mit nach oben gezogen, zumal der Franken gegen den US-Dollar wegen der hohen Risikobereitschaft zu einer Underperformance tendiert.