Euro schwächt sich zum Franken weiter ab
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Euro schwächt sich zum Franken weiter ab

Der Euro-Franken-Kurs purzelt, obschon die EZB ihre hawkische Direktorin aus Deutschland rausschickt, die, man muss es leider in dieser Deutlichkeit sagen, Unsinn erzählt. "Womöglich im Sommer oder Herbst" werde die EZB den Leitzins erhöhen, sagt Sabine Lautenschläger der Nachrichtenagentur AFP. Den Euro lässt das vollkommen kalt. Anstatt zu steigen, sinkt er auf ein 2-Monatstief bei 1,1275 Franken.

In Wirklichkeit geht es darum, ob es sich im November/Dezember 2019 noch für eine symbolische Erhöhung des Einlagenzins von -0,40% auf -0,30% ausgeht, oder ob das Thema ganz gestrichen wird. Wobei eine Leitzinserhöhung um 0,10% eigentlich überhaupt nicht der Rede wert ist. Erst ab Zinsschritten von 0,25% oder 0,50% lässt sich von einer Straffung der geldpolitischen Zügel sprechen.

Die EZB wird aller Voraussicht nach ihre Wachstumsprognose nach unten zu korrigieren, möglichst lange Zinsen und Rückzahlungen auf fällige Staatsanleihen reinvestieren und die nächsten Langfristkredite vorbereiten. "Gleichzeitig werden immer mehr Notenbanker darauf hinweisen, dass die Leitzinsen Ende 2019 nicht zwangsläufig angehoben werden müssen", zitiert Fonds Online Bantleon-Chefvolkswirt Daniel Hartmann.


Für den Euro-Franken-Kurs geht es aktuell darum, ob er sich über der langfristigen Aufwärtstrendlinie halten kann. Und hier gab es einen Rückschlag. Die letzte Kerze auf dem Wochenchart war ausgefüllt und schwarz (bärisch). Das zeigt: Die Euro-Verkäufer haben das Zepter in der Hand. Eine weitere schwarze Kerze in dieser Woche ist das wahrscheinlichste Szenario.

Der Euro könnte daher auf 1,1250 Franken sinken. Es wird dann darauf ankommen, ob es eine Gegenreaktion stattfindet und der EUR/CHF-Kurs am Wochenschluss über 1,13 und damit über die Trendlinie steigt. Wenn nicht, dürfte es in der nächsten Woche ein tieferes Tief bei etwa 1,12 geben. Das Warten auf eine Gegenreaktion ginge von vorne los.