Der Euro lässt es krachen und nach April 2018 ein zweites Mal auf 1,20 Franken steigen, prognostiziert das größte Geldhaus der Schweiz. "Wir belassen unsere EURCHF-Prognosen bei 1,12 in drei Monaten, 1,15 in sechs Monaten und 1,20 in zwölf Monaten", schreibt die UBS in ihrem monatlichen Bulletin für den Euro-Franken-Kurs.
Wegen dem italienischen Budgetstreit, der laut 🔗dieser Einschätzung auf focus.de dazu gedacht ist Parallelwährung und Euro-Austritt vorzubereiten, dem Brexit und Präsident Trumps Strafzoll- und Sanktionspolitik, werde sich der Anstieg des Euro-Franken-Kurses auf die frühere Stützgrenze verzögern, so die UBS.
"Der eine oder andere der genannten Risikofaktoren dürfte sich letztlich intensivieren und den Franken damit stärken", meint der Schweizer Bankenriese und rechtfertigt damit, warum er den Euro Anfang 2019 lediglich bei 1,12 Franken sieht. Hauptrisiko sei ein Zurückfallen des Euroraums in den Krisenmodus. Dies würde den Franken stärken.
Stolperstein Deutschland
Weil im politischen Berlin momentan die Macht neu verteilt wird, gibt es einen weiteren Risikofaktor: Deutschland. Es wird gut und gerne ein Jahr dauern, bis sich Europas größte Volkswirtschaft neu aufgestellt hat. Wer glaubt, dass Merkel zurücktritt und es dann schnell eine so genannte Jamaika-Koalition gibt, dürfte irren.
Die Grünen werden nicht mitmachen, wenn CDU-Chef Merz mit seinem Buddy FDP-Chef Lindner (beide aus Nordrhein-Westfalen) die Republik regieren wollen. Ferner sind politisches System und Machtwechsel-Prozesse wegen den historischen Erfahrungen bewusst träge und langwierig gehalten. Deutschland wird 2019 mit sich selbst beschäftigt sein.
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Für den Eurozonen-Haushalt von Frankreichs Präsident Macron und die von EZB-Chef Draghi geforderte gemeinsame Banken-Einlagensicherung gibt es keinen politischen Rückhalt in Berlin, und schon gar nicht, sollte es zu Neuwahlen kommen. Es ist inzwischen gute Sitte, wenn Deutschland auf die Wünsche von Draghi und Frankreich nicht eingeht, es mit einer radikalen Geldpolitik bestraft wird.
So war es auch im Sommer 2014, als Draghi bei den viel beachteten Notenbank-Symposium in Jackson Hole Deutschland dazu aufforderte, Ausgabenprogramme auf Pump zu machen. Merkel lehnte ab (die Kanzlerin soll den EZB-Chef damals wütend angerufen haben), woraufhin Draghi in den massenhaften Ankauf von Staatsanleihen einstieg. Ein halbes Jahr später kam es zum Mindestkurs-Paukenschlag.
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UBS steht tapfer zu 1,20er-Prognose
04.11.18
08:00