EZB und SNB machen gute Miene zum...
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EZB und SNB machen gute Miene zum...

Es scheint so, als hätte sie sich abgesprochen. Der Euro reagiert tauf die Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und Schweizerischen Nationalbank (SNB) ohne nennenswerte Kursausschläge. Er bleibt etwas unter 1,13 Franken. Von Mario Draghi und Thomas Jordan gibt es außer Wachstumsprognosen mit einem gewissen Geschmäckle nichts Verwertbares für die Devisennotierung.

Die Eurozonen-Wirtschaft wird im nächsten Jahr gemäß neuer EZB-Prognose ein Wachstum von 1,7% erreichen. Die Schweiz kann laut SNB mit 1,5% rechnen. Was soll man davon halten? Nicht viel:
  • Die EZB muss optimistisch sein, sonst würden Marktteilnehmer den Zeitpunkt einer erste Leitzinserhöhung noch weiter nach hinten verschieben. Die EZB wäre als billige Kopie der Bank von Japan bloßgestellt.
  • Für die SNB geht es darum pessimistisch zu klingen. Eine höhere Wachstumsprognose von gegen 2% würde zu einer Aufwertung des Schweizer Frankens führen. Die SNB blutet bereits wegen den Rückgang des Euro-Franken-Kurses und hohen Verlusten bei US-Tech-Aktien, die sie in ihrem Depot liegen hat.

Auch eine Kommentierung zum Euro-Franken-Kurs seitens der Schweizerischen Nationalbank reißt niemanden am Devisenmarkt vom Hocker. Es handelt sich um Copy-Paste-Rhetorik aus der Recyclingtonne:

"Gegenüber dem Euro ist der Wert des Frankens praktisch unverändert. Insgesamt bleibt der Franken weiterhin hoch bewertet, und die Lage am Devisenmarkt zeigt sich nach wie vor fragil."


Eine Antwort auf die derzeit allen unter den Nägeln brennende Fragen liefern Draghi und Jordan erwartungsgemäß nicht: Ist der in dieser Woche erfolgte Bruch beim Euro-Franken-Kurs unter die mehrjährigen Aufwärtstrendlinie ein Ausrutscher? Oder handelt es sich um den Beginn einer größeren Korrektur, in dessen Verlauf der Euro auf 1,06 Franken zurückfällt?

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Trendlinien seien immer subjektiv. Den Bruch könne man ignorieren, solange sich Euro über einer wichtigen Unterstützung bei 1,1180 Franken halte, sagen die einen. Für die anderen ist der Trendlinien-Bruch ein klares Indiz dafür, dass sich die Wirtschaft in der Eurozone stärker abkühlen als erwartet, was EZB-Leitzinserhöhungen und einem festeren Euro entgegensteht.