Beim Euro-Franken-Kurs knistert es. Er bricht aus einer monatelangen Seitwärtsentwicklung aus und klettert auf 1,1430 - den höchsten Stand seit November 2018. Jetzt ist Platz auf knapp 1,15. Einfach wird das aber nicht. Wegen des schwachen Wachstums in der Eurozone, einer ausgepreisten EZB-Leitzinserhöhung und dem Zusteuern Großbritanniens auf einen harten Brexit steht die Aufwärtsbewegung auf wackligen Beinen.
Der Euro prallte im September 2018 und Anfang 2019 bei 1,1180 Franken nach oben zurück. Dadurch hat sich eine Bodenformation gebildet, die nun doch noch den Weg für höhere Kurse ebnet. In der letzten Woche, als EZB-Mario Draghi einräumen musste, dass die Risiken für die Eurozonen-Wirtschaft abwärtsgerichtet sind und gleichzeitig einer Leitzinserhöhung eine Absage erteilte, fiel der Euro auf 1,1260 Franken.
Draghi hatte dem Euro-Franken-Kurs das von der Bodenformation zur Verfügung gestellte Trampolin stibitzt. Irgendjemand hat dieses Trampolin aber wieder unter den Euro gestellt. Und der lässt sich nicht lange bitten. Er springt aus dem Stand von 1,1260 auf 1,1430 Franken. Ein Widerstand bei 1,1350 wird klar durchbrochen. Die Devisennotierung hat das Pflichtprogramm erfüllt.
Damit auch die Kür zu einem Erfolg wird, muss der Euro eine weitere Widerstandszone bei 1,1460-1,1480 Franken überspringen. Das werde er nicht schaffen, ist der Tenor am Devisenoptionsmarkt. Das einmonatige Risk Reversal, das kräftige EUR/CHF-Kursausschläge oft vorwegnimmt, hat sich zwar seit Wochenbeginn leicht von -0,65% auf -0,60% verbessert. Man bräuchte aber hier schon einen Wert von mindestens -0,30%.
Solange sich das Risk Reversal nicht weiter nach oben bewegt, ist ein erneuter Rückfall des Euros unter 1,13 Franken wahrscheinlicher als ein Anstieg über 1,15.
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EUR/CHF-Ausblick: Kommt jetzt die Kür?
31.01.19
08:00