EUR/CHF-Ausblick: Nächste Wochen Anstieg
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EUR/CHF-Ausblick: Nächste Wochen Anstieg

Die Spatzen pfeifen es von den Dächern: Es zeichnet sich eine Bodenbildung ab, nachdem der Euro mit 1,1180 Franken auf den tiefsten Stand seit anderthalb Jahren sinkt. Nicht nur aus der charttechnischen Ecke kommen positive Signale. Bei den deutschen Zinsen dürfte ebenfalls das Ende der Talfahrt erreicht sein. Der Devisenoptionsmarkt strahlt Ruhe aus. Ferner muss man mit einem Schub von den Aktienmärkten rechnen. Dieser würde über die Schiene "mehr Risikobereitschaft" dem Euro-Franken-Kurs einen Aufstieg erleichtern.

Zwischen April und September 2018 sinkt der Euro-Franken-Kurs von 1,2005 auf 1,1180. Es folgt bis Ende Oktober eine erste Erholung auf 1,1505. Die Devisennotierung dreht dann erneut ab und fällt bis Anfang 2019 auf 1,1180. Aktuell läuft die zweite Erholung. Sie steckt noch in den Kinderschuhen. Der Euro-Franken-Kurs notiert etwas fester bei 1,1240. Ermutigend für jene Marktbeobachter, die einen stärkeren Euro sehen wollen, ist, dass der Euro zweimal bei 1,1180 nach oben zurückprallt. Dass diese Zurückpraller vier Monate auseinander liegen, ist aus charttechnischer Sicht ein weiteres klares Signal einer bevorstehenden Bodenbildung.


Ein Grund, warum der Euro-Franken-Kurs zu Jahresbeginn zunächst abtaucht, sind sinkende deutschen Zinsen. Die Renditen auf 10-jährige Bundesanleihen krachen mit 0,17% auf den tiefsten Stand seit drei Jahren. Dadurch büßt der Euro von seinem bereits mickrigen Zinsvorteil gegenüber dem Schweizer Franken weiter ein. Aber auch bei den deutschen Zinsen zeichnet sich nun eine Bodenbildung ab. Ein Anstieg bei den 10-jährigen über die Schwelle von 0,30% könnte den Eurokurs über 1,14 Franken verankern.

Am Devisenoptionsmarkt bleibt die Lage trotz des Rückfalls des Euro-Franken-Kurses gleich zu Jahresbeginn ruhig. Das einmonatige Risk Reversal, eine wichtige Kennzahl, die Kursausschläge beim EUR/CHF oft vorwegnimmt, ist seit Wochen stabil bei -0,6%. Zum Vergleich: Im Vorfeld des Rückfalls des Euro im September 2018 auf 1,1180 Franken schlägt das Risk Reversal an. Es sinkt auf einen Wert von -2,0%.

Nach dem sehr guten US-Arbeitsmarktbericht könnte der nächste Risikoschub für die Finanzmärkte von einer neuen Runde von Handelsgesprächen zwischen den USA und China kommen. Eine US-Delegation werde zu Beginn der nächsten Woche zu "positiven und konstruktiven Diskussionen" in Peking erwartet, teilt Chinas Handelsministerium mit. Beide Seiten haben inzwischen ein großes Interesse daran eine Vereinbarung zu treffen. Das war vor einem halben Jahr noch anders. Damals haut Trump auf die Pauke, weil die Kurse an der Wall Street kräftig steigen und Chinas Wirtschaft die Hauptlast des Handelskonfliktes trägt. Das hat sich inzwischen geändert. Die US-Wirtschaft ist keinesfalls immun.