Wachstum Pustekusten! Deutschlands Wirtschaft stagnierte im Schlussquartal 2018. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Eurozone die Schwachstelle der Weltwirtschaft ist. Das gespannte Sicherheitsnetz zum Erhalt der Währungsunion entwickelt sich zur Konjunkturbremse. Die Eurozonen ähnele sehe stark Japan, dass vor 20 Jahren zu einem Nullzins-Regime überging und davon bis heute nicht ablasse, heißt es in einer Analyse von Bloomberg Economics.
Der Euro-Dollar-Kurs sinkt mit 1,1250 auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten. Der Euro-Franken-Kurs ist einigermaßen stabil bei 1,1350. Das würde sich ändern, sollte der Euro zum Dollar unter 1,10 absacken. Aus charttechnischer Sicht dürfte der Euro bis Ende Februar die Unterstützung bei 1,1180 Franken testen. Wenn sie reißt, wäre bis April ein Rückgang unter 1,10 denkbar. Wenn nicht, ginge die Lethargie zwischen 1,12-1,14 weiter.
In der Eurozone haben sie den Bogen überspannt: Die staatliche EZB hat schlichtweg zu viele Staatsanleihen gekauft. Ihr Ziel: Mit dem Erwerb von nahe dem Ramschniveau liegenden Schuldscheinen aus Italien, Spanien und Portugal sollen diese Papiere zu sicheren Vermögenswerten aufgestuft werden. Die Kehrseite von solchen Garantien und Sicherheiten ist ein schwächeres Wachstum.
Es ist ein Irrglaube, dass die Rolle der EZB als Geldverleiher und Euro-Retter letzter Instanz Unsicherheit wegnimmt und so im Gegenzug ein stärkeres Wachstum ermöglicht. Vielmehr führt dieser Ansatz in der langen Sicht zu einer anämischen Konjunkturentwicklung mit Zombieunternehmen und ständig sprudelnden faulen Krediten in den Bankbilanzen. Die Höhe des Zinses auf Staatsanleihen ist ein exzellentes Mittel um den Reformfortschritt aufrechtzuerhalten.
Weil die EZB den Markt für Staatsanleihen zu ihrer Spielwiese erklärt hat, auf dem jedwede Widerrede gegen die runtermanipulierten Zinsen der Südländer sofort mit der roten Karte bestraft wird, müssen die Finanzmärkte die Schwäche der Eurozone anderswo abbilden. Sie tun das an den Aktienmärkten. Eurozonen-Aktien entwickeln sich äußerst schwach. Darüber hinaus setzt man den Banken zu. Weil man von Staaten wegen der EZB keine höheren Zinsen zur adäquaten Abbildung der Risiken bekommt, fordert man diese von denen auf Fremdmittel angewiesenen Banken.
Der Euro-Wechselkurs bekommt es auch ab. Vor knapp einem Jahr, als der Euro noch 1,25 Dollar und 1,20 Franken kostete, hat eine Veränderung in der Wahrnehmung stattgefunden. Bis dahin hatten Anleger der EZB zugetraut, die Geldpolitik wieder normalisieren zu können. Inzwischen ist jedem klar, dass die EZB in Sachen Leitzinserhöhung ein bellender Hund ist, der nicht beißt.
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Schwache Eurozone wird über Wechselkurs abgebildet
15.02.19
08:00