Seit einem halben Jahr steckt der Euro in einer Spanne zwischen 1,12 und 1,15 Franken. Bisher gibt es keine Anzeichen, dass sich diese Zeit relativer Ruhe bald dem Ende neigt. Der Devisenmarkt ist allerdings bekannt für Kursausschläge aus heiterem Himmel. Die große Konstanz der Schweiz auf der einen und die wackelnde Eurozone auf der anderen Seite sprechen dafür, dass es auf 1,09-1,12 eine Etage tiefer geht.
Bisher scheiterten alle Versuche aus dem Kursband auszubrechen. Seit dem Sommer 2018 gab es fünf fehlgeschlagene Versuche ein neues Kursband zwischen 1,15-1,18 zu etablieren. Lediglich zweimal scheiterten jene, die einen stärkeren Franken sehen wollen, den Wechselkurs unter 1,12 zu drücken.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) sei gut beraten mit Zinserhöhungen zu warten, sagt der Experte Michael Krautzberger vom Vermögensverwalter Blackrock im Gespräch mit cash.ch. "Wenn es zu einer Rezession kommt, dürfte das ja auch wieder Geld in den sicheren Hafen Franken fließen lassen. Das will die SNB ja nicht mit Zinserhöhungen zusätzlich anschieben."
Der Euro-Franken-Kurs richtet sich in erster Linie nach dem, was in der Eurozone passiert. Die Schweiz ist fast immer ruhig, solide und erfolgreich. Und selbst wenn die Konjunkturdaten aus der Eidgenossenschaft positiv oder negativ überraschen, hat das kaum Auswirkungen auf das Devisenpaar.
In der Eurozone sind sie nervös, weil der Laden ohne Staatsfinanzierung über die Notenpresse nicht mehr läuft. Hinzu kommen Brexit, Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die wachsende Gefahr von US-Strafzöllen auf EU-Pkw (neu). Selbst wenn der Brexit noch einigermaßen gut über die Runden geht und Trump in Sachen Handelspolitik zahmer werden sollte, gibt es noch jede Menge hausgemachter Probleme in der Eurozone.
Ein Blick auf die charttechnische Konstellation bestätigt, dass die Eurozone nicht das Opfer von externen Effekten ist, sondern ihre eigenen Probleme hat. So ist der Euro-Franken-Kurs im Dezember 2018 unter eine knapp vier Jahre alte Aufwärtstrendlinie gefallen. Der Trendlinien-Bruch signalisiert, dass der Euro bis Mitte 2019 in ein neues Kursband bei 1,09-1,12 sinken dürfte.
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Wie lange hält sich der Euro noch bei 1,12-1,5 Franken?
19.02.19
08:00