Die Stimmungsaufhellung in den Chefetagen kommt aus dem Dienstleistungssektor. In dem für Deutschland so wichtigen Verarbeitenden Gewerbe hat sich das Geschäftsklima erneut verschlechtert. Laut Einkaufsmanager-Daten von IHS Markit bauten die Industriefirmen zuletzt zum ersten Mal seit drei Jahren Stellen ab. Wenn sich dies fortsetzt, wird es Gegenwind für die Dienstleister geben.
"Ich denke nicht, dass wir die Grenzen, was wir tun können, erreicht haben", sagt EZB-Direktor Benoit Coeure laut eine Reuters-Meldung auf einer Konferenz in Lissabon. Er signalisiert damit die Bereitschaft, die EZB-Bilanzsumme mit Geld aus der Notenpresse noch mehr aufzublähen. Aktuell liegt das Verhältnis Wirtschaftsleistung zu EZB-Bilanzsumme bei 43%. In den USA ist es unter 20%.
In der Schweiz ist das Verhältnis zwar mit etwa 120% dreimal so hoch wie in der Eurozone. Hier ist der Einfluss auf die Währung allerdings begrenzt. Im Gegensatz zur Eurozone gibt es in der Schweiz keine versteckte Staatsfinanzierung über die Notenpresse. Darüber hinaus kann sich Schweiz ein hohes Verhältnis BIP zu Notenbankbilanzsumme erlauben, weil sie vor Glaubwürdigkeit, Integrität und Solidität strotzt.
Bei der Marke von 1,12 handelt es sich um ein psychologische Unterstützung. Die eigentliche Unterstüzungszone verläuft bei 1,1170-1,1180. An dieser Stelle prallte der Euro-Franken-Kurs Anfang 2016, im September 2019 und Anfang 2019 zurück. Es wird aller Voraussicht nach nun auf einen vierten Test hinauslaufen:
- Prallt der Eurokurs nach oben zurück, wäre ein Anstieg auf 1,14 Franken angezeigt.
- Reißt die Unterstützung, ginge es Richtung 1,10 bergab.