Es dauere in der Regel drei Monate, bis ein stärkeres Wirtschaftswachstum in China sich positiv in Form von steigenden Auftragseingängen und einer höheren Produktion auf die Eurozone auswirke, zitiert Bloomberg den Ökonom Jari Stehn von Goldman Sachs. Deutschland profitiere am meisten, während Spaniens Wirtschaft von einem Wachstumsschub aus dem Reich der Mitte am wenigsten habe.
Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone werde sich in der zweiten Jahreshälfte auf 1,5% beschleunigen, prognostiziert Goldman Sachs. Das wäre nicht so stark wie in weiten Teilen des letzten Jahres als es auf 2% hochging. Der Euro-Franken-Kurs hatte die Konjunkturdynamik seinerzeit sehr früh antizipiert und stand ab Ende April 2018 mehrere Wochen bei 1,19-1,20.
Vor dem Hintergrund, dass der Euro am 23. April 2019 auf eine Höchstmarke bei 1,1476 Franken kletterte, stellen sich zwei Fragen:
- War dieser Anstieg bereits auf die antizipierte Wachtumsbeschleunigung der Eurozone in der zweiten Jahreshälfte zurückzuführen?
- Oder: War das erst der Anfang und es kommt da noch etwas nach, so dass der nächste Schub den Euro auf 1,17 Franken trägt?
Fazit:
Der Euro hat gute Chance zuzulegen, würde die Weltwirtschaft wieder einen Gang höher schalten. China ist neben den USA ein sehr wichtiger Faktor für die Eurozone. Einen Anstieg des Euros-Franken-Kurses wegen Schwung aus China zu erwarten, ist allerdings riskant. Das Ganze könnte durch eine allmähliche Abkühlung der US-Wirtschaft wegen nachlassender Wirkung der Steuersenkungen wieder egalisiert werden.