Der Euro-Franken-Kurs setzt seinen Anstieg fort: 1,1420 ist die neue Höchstmarke. Bisher gibt es keine Anzeichen, dass sich die Abschwächung des Schweizer Franken dem Ende neigt. An der Wall Street klettert der Nasdaq auf ein Allzeithoch. Dies zeigt, wie hoch die Risikobereitschaft und wie frankenunfreundlich das Umfeld an den Finanzmärkten aktuell ist.
Die hohe Risikobereitschaft verhelfe dem Euro zu Kursgewinnen, resümiert die St.Galler Kantonalbank. Bei der Thurgauer Kantonalbank wartet man auf die Inflation: "Die "Risk-Off" Stimmung hält unvermindert an und so konnte der EUR/CHF weiter in Richtung 1,1400 ansteigen. Ob dieser Trend sich bestätigen kann, dürfte heute mit den Inflationszahlen aus dem Euroland rauskommen."
Die Credit Suisse streicht heraus: "Die Inflation (in der Schweiz) bleibt tief und die Schweizerische Nationalbank (SNB) schätzt die mittelfristige-Inflationsentwicklung als unproblematisch ein. Daher kann die SNB weiterhin die Entwicklung des Frankens in den Vordergrund ihrer Geldpolitik stellen. Einen ersten Leitzinsanstieg erwarten wir frühestens 2021."
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Ein von Raiffeisen Salzburg beschriebenes Szenario ist derzeit nicht akut: "Spätestens wenn der Franken unter die Marke von EURCHF 1,1000 aufwerten sollte, rechnen wir mit entsprechenden Maßnahmen der Schweizerischen Nationalbank. Wie könnte solch ein Szenario entstehen? Das rückläufige Wirtschaftswachstum in der Eurozone wird die Staatshaushalte belasten."
"Insgesamt hat sich aus unserer Sicht der wirtschaftliche Ausblick für die Eurozone im März aber nicht weiter eingetrübt und wir erwarten für das 2. Halbjahr 2019 eine leichte Wachstumsbelebung. Dies sollte dem Euro im Verlauf des Jahres zu einer moderaten Erholung verhelfen", sagt die Schaffhauser Kantonalbank. Sie sieht den Euro im nächsten Jahr bei 1,15 Franken.