Das Polster wird immer kleiner, womit sich die Gefahr erhöht, dass der Euro auf 1,10 Franken durchgereicht wird. Aktuell steht die Devisennotierung bei 1,1240. Ende April waren es noch 1,1480. Die Talfahrt dürfte sich bis 1,1160 fortsetzen. Dann wird man sehen, ob es sich für einen Gegenanstieg auf knapp 1,15 ausgeht oder der Damm bricht und es zu einem Rückfall auf 1,10 kommt.
Zwar kann der Euro gegenüber dem Britischen Pfund kräftig aufwerten. Die Gemeinschaftswährung verteuerte sich sei Monatsbeginn um 4%. Dahinter stecken allerdings die chaotischen Verhältnisse in London. Premierministerin Theres May wird aller Voraussicht nach zurücktreten. Ihr Nachfolger könnte einen handfesten Streit mit der EU vom Zaun brechen.
Und dann hätte man eine Situation, in der die Briten die EU/Eurozone von innen heraus attackieren, zumal sie an den Europawahlen teilnehmen und viele extrem eu-kritische Parlamentarier nach Straßburg entsenden werden. Die USA mit Trump reitet gegen die Eurozonen-Wirtschaft mit dem Handelskrieg gegen China und der in der Schwebe befindlichen Verhängung von EU-Autozöllen eine Attacke von außen.
Die Eurozonen-Wirtschaft bleibt auf wackligen Beinen, zeigen neue Einkaufsmanager-Daten (PMI). Im Dienstleistungssektor läuft es zwar recht gut. Das so wichtige Produzierende Gewerbe ist allerdings auf Schrumpfkurs. "Aufgrund der anhaltenden Nachfrageflaute blieb das Eurozone-Wirtschaftswachstum im Mai schwach", meldet PMI-Herausgeber, das Beratungsunternehmen IHS Markit.
Für den Euro-Franken-Kurs wird es allmählich eng. Bis zur wichtigen Unterstützung bei 1,1160 ist es nicht mehr weit. Den letzten beiden Tests folgten Anstiege an die obere Grenze des Seitwärtskanals bei 1,1480. Sollten jedoch Briten und Amerikaner EU/Eurozone in die Zange nehmen und die EZB darauf mit einer erneuten Bilanzaufblähung reagieren, dürfte 1,1160 reißen und der Euro auf 1,10 Franken abtauchen.
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Gegenbewegung lässt auf sich warten
23.05.19
10:45