EUR/CHF-Ausblick: Dunkle Gewitterwolken ziehen auf
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EUR/CHF-Ausblick: Dunkle Gewitterwolken ziehen auf

Der Euro sinkt mit 1,1330 Franken auf den tiefsten Stand seit vier Wochen. Die von der Eurozone anvisierte wirtschaftliche Erholung steht auf der Kippe, nachdem man die Handelsgespräche zwischen den USA und China als gescheitert bewerten muss. Parallel dazu steigen in Italien die Zinsen und die Eurozonen-Banken bekommen eins auf die Mütze.

US-Präsident Trump hat über das Wochenende den Handelskrieg mit China verschärft, in dem er weitere Strafzölle angekündigt hat. Keine Rede mehr von einer so genannten Signing Ceremony. Dieser Event war als Treffen zwischen Trump und Jinping angedacht, um ein Handelsabkommen zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten der Welt feierlich zu unterzeichnen.

Die Wall Street muss sich ihre Signing Ceremony an den Hut stecken, und ebenso die Börsianer in Frankfurt und den anderen europäischen Handelsplätzen. Die Aktienkurse sinken wohl auch, weil Italiens Zinsen wegen einer Regierungskrise auf ein 2-Monatshoch klettern. Das kann zum Problem für die Banken werden, erst die italienischen und dann für die im Rest der Eurozone.



Die Euro Stoxx Banks, ein Index, der die 19 größten Banken der Eurozone abbildet, hat in den letzten Wochen bereits 10% nachgegeben. Sollte die Blutung nicht gestoppt werden und es weiter runtergehen, dürfte das auch den Euro-Franken-Kurs mit nach unten ziehen. Die EZB wäre wieder einmal gefragt. Sie müsste die Konditionen für die nächste Runde ihrer Banken-Langfristkredite sehr großzügig auslegen.

Ob man damit Ruhe in den Laden bekommt, bleibt abzuwarten. Es ist davon auszugehen, dass Trump versuchen wird die Europäer mit Autozöllen ökonomisch zu zerpflücken. Darüber hinaus muss steht Ende Mai die Europawahl an. Hier könnten viele EU-kritische Abgeordnete ins Parlament gewählt werden, was die EU und damit auch die Eurozone lähmen würde.

Ausblick:
Wegen dunklen Gewitterwolken (Trump, Italien, Banken, Europawahl) überwiegen beim Euro-Franken-Kurs aktuell die Abwärtsrisiken. Sollte Trump etwas Ruhe geben, auch weil ihm die Aktienkurse zu schnell fallen, und die EZB mit neuen Papiergeld-Salven die Erwartungen der Marktteilnehmer übertreffen, könnte sich die Lage wieder beruhigen. Der Euro sollte dann steigen.