Langsam wird es brenzlich. Der Euro sinkt mit 1,1270 Franken auf den tiefsten Stand seit Anfang April. Im Fokus steht nun eine wichtige Unterstützung bei 1,1160. Wenn die reißt, dürfte es auf mindestens 1,10 runtergehen. Ob es dazu kommt, darüber dürfte die Entwicklung bei den Autozöllen mitentscheiden.
Die Wirtschaft der Eurozone hat nach Darstellung von EZB-Direktor Benoit Coeure mit Gegenwind zu kämpfen. Der komme aus dem Ausland. Der Franzose, der die Draghi-Nachfolge anstrebt, spricht von der "Gefahr des Protektionismus" und "Verwundbarkeiten in den Schwellenländern". Der EZB-Rat sei bereit, alle seine geldpolitischen Instrumente anzupassen, um die Inflation nachhaltig Richtung Zielmarke zu bewegen.
Die Verwundbarkeit der Schwellenländer wird sich aller Voraussicht nach verringern, weil die US-Notenbank (Fed) nach Einschätzung vieler Marktteilnehmer demnächst ihren Leitzins senken wird. Dadurch würde den Schwellenländern, die hohe Summen an Dollar-Kredite ausstehen haben, der Schuldendienst erleichtert.
Trump hat übereinstimmenden Medienberichten zufolge auf Autozölle gegen die EU vorerst verzichtet. Hierbei handelt es sich nur auf den ersten Blick um eine gute Nachricht für die Eurozone. Trump will nämlich binnen einer Frist von sechs Monaten erzwingen, dass sich die EU dazu verpflichtet, ihre Autoexporte in die USA einzuschränken, berichtet Bloomberg. Sollte die EU das nicht tun, kämen die Autozölle doch noch.