Der Euro blickt nach vorne und sieht dabei über die aktuell schwelenden Unsicherheiten hinweg. 2020 werde das Wachstum in der Eurozone wieder anziehen, sagt die EU-Komission. Das hilft dabei, dass sich der EUR/CHF-Kurs bei 1,14 stabilisieren kann. Die Lage bleibt aber fragil. Am Freitag um 18.00 Uhr MESZ läuft eine Deadline ab. Kommt es doch noch zu einem Comeback des Schweizer Frankens als Sicherer Hafen?
Ab 2020 sei wieder von einer Belebung des Wirtschaftswachstums auszugehen, erklärte der zuständige EU-Kommissar Valdis Dombrovskis. In Zahlen ausgedrückt: Im laufenden Jahr werde die Eurozone ihre Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 1,2% steigern, im nächsten Jahr 1,5%. Fakt ist allerdings: Man kann das BIP-Wachstum in diesem Zehntelbereich nicht prognostizieren. Die Vorhersagen sind mit Vorsicht zu genießen.
Ferner hat es US-Präsident Trump in der Hand, wie gut die Konjunktur in Europa läuft. Würde er mit der Verhängung von Autozöllen die EU in eine langwierigen Handelskonflikt hineinziehen, wären die Wachstumsprognosen der Brüsseler Behörde im Nu unter einem Prozent. Damit stellt sich die Frage: Fühlt sich Trump stark genug einen Konflikt gleichzeitig mit China und der EU auszutragen?
Zwei Zahlen sprechen dafür: Das annualisierte US-Wachstum lag zuletzt bei 3,2%. Die Arbeitslosenrate mit 3,6% so tief wie seit einem halben Jahrhundert nicht mehr. Und so stehen die Chancen nicht schlecht, dass Trump die für Freitag 12:01 Ortszeit (18:01 MESZ) angekündigte Zollerhöhung auf chinesische Importgüter tatsächlich in die Tat umsetzt.
Dann könnte der EUR/CHF-Kurs einknicken, zumal er es in den letzten Wochen, als die Risikobereitschaft hoch war, versäumte, sich ein Polster aufzubauen. Eine Anstieg über die hartnäckige Widerstandszone bei 1,1460-1,1480 blieb der Devisennotierung versagt. Die Stimmung am Devisenoptionsmarkt gegenüber dem Euro hat sich nicht aufgehellt und es ist sehr fraglich, ob sie das in den nächsten Wochen tun wird.
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Euro fehlt Dynamik für Anstieg auf 1,15 Franken
08.05.19
09:52