Die Europäische Zentralbank (EZB) betont, uneingeschränkt an der radikalen Geldpolitik festhalten zu wollen. Damit erschweren die Währungshüter eine Erholung des Euros. Der kostet aktuell mit 1,12 Franken und 1,11 US-Dollar bereits recht wenig. Wegen der Einbahnstraßen-Mentalität der EZB ist Platz für weitere Verluste.
Man muss es sich auf der Zunge zergehen lassen, was die Euro-Währungshüter da in ihrem Protokoll der letzten Sitzung auswählen, um es der Öffentlichkeit zu unterbreiten: "Ein unter den Erwartungen liegendes Wachstum und eine Eskalation der Handelsspannungen könnten zu einem weiteren Rückfall der Asset Preise führen."
Da die Preise für Staatsanleihen gestiegen und die Zinsen im Gegenzug gefallen sind - Deutschlands Zehnjährige rentieren bei -0,16% - kann die EZB nur die Aktienmärkte meinen. Das ist kurios. Der Euro Stoxx 50 kletterte zwischen Ende Dezember 2018 und Ende April 2019 um 20%. Es folgte ein Minus von 6%.
Dass dieses kleine Minus bereits die Euro-Währungshüter auf den Plan ruft, zeigt, wessen Geistes Kinder sie sind. Entwickeln sich die Asset Preise nicht die von der EZB gewünschte Richtung, dann schmeißen Draghi und Co. die Notenpresse an und drucken so viele Euros, bis Vermögensverwalter und Banken der EZB wieder wie Lemminge hinterherwandern und Aktien kaufen.
Dieser Notenbank-Sozialismus kann und wird auf kurz oder lang zusammen mit der demographischen Entwicklung zu einem immer schwächeren Wirtschaftswachstum führen. Die Einbahnstraßen-Mentalität und der unerschütterliche Glaube der Währungshüter, mit hochmanipulierten Kursen auf Aktien und Staatsanleihen der Probleme Herr zu werden, wird nach hinten losgehen.
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Gefährliche Einbahnstraßen-Mentalität der EZB
31.05.19
07:00