Spekulanten mit Hochrisiko-Wetten auf Franken-Abschwächung

Der Schweizer Franken profitiert von der Verunsicherung an den Finanzmärkten, und so geht es für den EUR/CHF-Kurs auf 1,1290 runter. Die Gier der Anleger greift vom Aktienmarkt auf den Devisenmarkt über. Spekulanten haben große Wetten auf eine Abschwächung des Schweizer Franken abgeschlossen. Das Ganze droht zu einem Fiasko zu werden. Steht der Franken vor einer großen Aufwertung?

Dass aktuell eine Bewegung der Anleger in Sichere Häfen stattfindet, zeigt auch ein Blick auf deutsche Bundesanleihen. Deren Kurse sind am steigen. Im Gegenzug sinkt der Zins auf die Zehnjährigen ins negative Terrain. Der Goldpreis klettert auf 1.300 US-Dollar und könnte weiter steigen. Der US-Notenbanker Eric Rosengreen bringt eine US-Leitzinssenkung ins Gespräch, sollte es zu einer Wirtschaftsabkühlung kommen.

Devisenhändler hätten in den letzten Wochen große Wetten auf eine Abschwächung des Schweizer Frankens gegen Euro und US-Dollar lanciert. Hintergrund sei die positive Stimmung an den Finanzmärkten gewesen. Darüber hinaus habe die Schweizerische Nationalbank (SNB) erklärt, ihre Negativzins weiter senken zu können, erklärt der Thomas Stucki, Anlagechef der St.Galler Kantonalbank, gegenüber "CNN Money".

Haben sich die Devisenhändler verzockt, auch weil die Fed mit einer Leitzinssenkung auf die vom Zollstreit mit China herrührende Wirtschaftsabkühlung reagiert, werden viele ihre Wetten schließen müssen. Der Dollar-Franken-Kurs dürfte dann unter die Parität fallen.

Jene, die noch vor wenigen Wochen in der Hoffnung eines Handelsabkommen zwischen den USA und China sowie SNB-Zinssenkungsbemerkungen gegen den Franken wetteten, müssen ihn zurückkaufen. Das kann zu schnellen und scharfen Abwärtsbewegungen des Euro-Franken-Kurses und des Dollar-Franken-Kurses führen. Noch ist es aber nicht soweit. Es wird auch darauf ankommen, ob die vor einer Woche aufgekeimte Volatilität an den Finanzmärkten vorübergehend ist oder sich, wie Ende 2018, mehrere Monaten hinzieht.