Unsicherheit allgegenwärtig
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Unsicherheit allgegenwärtig

Der Euro sinkt auf ein 6-Wochentief bei 1,1250 Franken. Die Europawahl und der Handelskonflikt zwischen den USA und China sind die dominierenden Themen. Die EZB steht bereit, die Verluste für die Eurozone aus dem Exportgeschäft mit Geld aus der Notenpresse wegzudrucken und setzt damit die seit Jahren wie ein Damoklesschwert über den Euro schwebende Weichwährungspolitik fort.

"Im Vorfeld der Europa-Wahlen sei bei Anlegern Vorsicht angesagt. "Obwohl sich der Euro derzeit etwas stabilisiert hat, kann ein weiteres Abgleiten bis in die Region von 1,1210 nicht ausgeschlossen werden", heißt es in einer aktuellen Analyse der St.Galler Kantonalbank. Unsicherheit für die Finanzmärkte komme weniger von der Europawahl, sondern vielmehr aus Übersee, meint hingegen Blackrock.

Devisenexperten rechnen mit einem schwachen Euro, sollte sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China weiter eskalieren. Goldman Sachs zufolge werde der Euro darunter leiden. Die Bank sieht den Euro-Dollar-Kurs bei 1,10. Neben Taiwan-Dollar, australischem und kanadischem Dollar wäre der Euro betroffen und würde "ziemlich dramatisch fallen", zitiert Bloomberg Richard Franulovich von der Westpac Bank.

Foulspiel

US-Präsident Trump drohe mit Strafzöllen auf europäische Autoimporte – es bleibt unklar, ob und wann er sie schließlich umsetze, sagt laut Fonds Online der Blackrock-Experte Martin Lück. Dann ist da noch die EZB: Sie wird eine notwendige Rezessionen zur Neuordnungen des Wirtschaftslebens mit Geld mit Geld aus der Notenpresse bekämpfen.

Die Durchschlagskraft der EZB-Geldpolitik sei nach wie vor gegeben, es dauere nur länger, bis man die Inflation hochbekomme, sagt EZB-Direktor Benoit Coeure. "Mit anderen Worten, die Effekte der Geldpolitik brauchen länger, um in der Wirtschaft anzukommen, aber sie sind nicht weniger kräftig geworden", behauptet der Franzose.

Ziel ist es die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand zu schaukeln, ohne das eine Rezession dazwischen kommt. Diese Generation hat aktuell in Europa das Sagen. Es ist ein einmaliger Vorgang, was sie sich herausnimmt: Weil sie Veränderungen scheut, schmeißt sie die Notenpresse an, schafft die Zinsen ab und raubt damit der jungen Generation die Möglichkeit auf künftige Konjunkturabkühlungen zu reagieren.