So boxt der Schweizer Franken alle um
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So boxt der Schweizer Franken alle um

Der Euro-Franken-Kurs arbeitet sich nach oben: Er steigt binnen Wochenfrist von 1,1120 auf 1,1230. Zwar schafft es der Euro sich über der wichtigen Unterstützung bei 1,1160 Franken zu stabilisieren. Es fehlt der Aufwärtsbewegung aber die Dynamik. Alsbald die Stimmung an den Finanzmärkten kippt und die Risikoampeln blinken, wird es gefährlich.

Wenn der Handelsstreit zwischen den USA und China eskaliert, dann könne das sehr direkte und negative Auswirkungen für die Welt, insbesondere für Europa und die Eurozone haben, warnt Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire. Wie sehr die Eurozone am Gängelband hängt, zeigt ein Blick auf den neuen Sentix-Konjunkturindex. Darin heißt es:

"Die erneute Eskalation im US-China-Handelsstreit belastet auch die Euroland-Konjunktur erheblich. Die Hoffnung, dass die konjunkturelle Schwächephase rund um den Jahreswechsel 2018 / 2019 zügig beendet werden könnte, scheint damit verflogen. Die Euroland-Ökonomie steht wieder an der Schwelle zur Rezession", schreibt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner in der Veröffentlichung.

Eurozone und EZB werden zu Statisten: Draghi ist eine lahme Ente. Für die Währungshüter ist es noch zu früh einzugreifen. Erst wenn sich Mini-Wachstum und ein regelmäßiges Abgleiten einzelner Euroländer in Rezession abzeichnet, dürfte die EZB wieder Staatsanleihen kaufen und dann wohl auch Aktien.

Die US-Notenbank (Fed) rückt derweil in den Fokus. Wenn sie die Geldpolitik lockert, dann wertet der Franken gegen den US-Dollar in der Regel kräftig auf, heißt es in einer Studie des für JPMorgan tätigen Devisenexperten Paul Meggyesi. Er rechnet mit einem Rückfall des Dollar-Franken-Kurses von aktuell 0,99 auf 0,95. Sollte es so kommen, dann dürfte der Euro-Franken-Kurs mit nach unten gezogen werden.

Ausblick:
Wenn die Fed wie erwartet den US-Leitzins senkt, dürfte der Schweizer Franken nicht nur gegenüber dem US-Dollar sondern auch gegenüber dem Euro die Muskeln spielen lassen. Leitzinssenkungen sind ein klares Indiz dafür, dass die Konjunktur nicht nur etwas Sand im Getriebe hat.