Euro-Anstieg auf 1,20 Franken denkbar
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Euro-Anstieg auf 1,20 Franken denkbar

"Wir befürchten, dass Kreditnehmer, die auf eine Rückkehr des Devisenkurses auf EURCHF 1,2000 hoffen, zumindest im Prognosezeitraum, enttäuscht werden", sagt die Raiffeisenbank Salzburg. Am Devisenmarkt darf man jedoch nie etwas ausschließen. Tatsächlich liegt aktuell ein Szenario auf dem Tisch, dass dem Euro innerhalb der nächsten 6-10 Monate auf 1,20 Franken ermöglicht.

Ein ausgezeichneter US-Arbeitsmarktbericht macht die Chancen auf schnelle und aggressive Leitzinssenkungen der US-Notenbank zunichte. In der Eurozone sieht es anders aus: "Wir erleben eine längere Phase schwächeren Wachstums. Das erfordert weiter ein hohes Maß an geldpolitischem Stimulus", sagt Finnlands Notenbankchef, EZB-Ratsmitglied Olli Rehn, der "Börsen-Zeitung".

Wer einen höheren Euro-Franken-Kurs sehen will, setzt darauf, dass es auch in der Eurozone zu einem überraschenden und plötzlichen Wiederanspringen der Konjunktur kommt. Die EZB würde von neuen Lockerungen der Geldpolitik Abstand nehmen. Der Euro könnte sich aus der Umklammerung des Abwärtstrends befreien und hätte die Chance kräftig zu steigen.


Bei Rückzieher der EZB könnte es zu einem so steilen Anstieg wie vor zwei Jahren kommen. Ende Juli 2017 kletterte der Euro in wenigen Handelstagen von 1,12 auf 1,15 Franken. Das war seinerzeit der Auftakt für eine längerfristige Aufwärtsbewegung, die den Euro bis April 2018 auf 1,2005 Franken nach oben befördern sollte.

Ein erneuter Anstieg auf 1,20 ist jedoch ein Extrem-Szenario. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommt, liegt aktuell vielleicht bei gerade einmal 10%. Die Chancen, dass der Euro unter 1,10 Franken abrutscht, sind mindestens doppelt so groß. Die Raiffeisenbank sagt, sie rechne in ihrem Hauptszenario mit Notierungen um 1,13.

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