SNB-Interventionen bei EUR/CHF 1,10 laufen ins Leere
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SNB-Interventionen bei EUR/CHF 1,10 laufen ins Leere

Die nicht enden wollende Abwärtsbewegung des Euro-Franken-Kurses zehrt am Nervenkostüm von Österreichs verbleibenden Franken-Kreditnehmern. Genaue zahlen gibt es nicht. Anhand der Statistiken der Finanzmarktaufsicht (FMA) lässt sich aber zurückrechnen, dass etwa 90.000 Privathaushalte in Österreich noch einen Fremdwährungskredit am laufen haben. Vor einigen Jahren waren es 150.000.

Zwischen April und Juli sank der Euro von 1,15 auf 1,10 Franken. Ist damit das Schlimmste überstanden? "Einer der größten europäischen Vermögensverwalter sieht das Ende des Aufstiegs des Schweizer Frankens gekommen", berichtet die Schweizer Handelszeitung. "Der Franken ist angesichts des niedrigen Zinsniveaus bereits eine sehr teure Währung", sagt der Devisenexperte Andreas König von Amundi.

Wegen den sich abzeichnenden Brexit-Turbulenzen und einer EZB, die die Leitzinsen in der Eurozone laut Erste-Group-Chef Treichl im September um 0,10-0,20% senken wird, spricht vieles jedoch für einen fortwährenden Aufstieg des Schweizer Franken und einen Abstieg des Euro.

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) interveniert seit zehn Jahren am Devisenmarkt. Dabei gibt es Phasen, in denen sie inaktiv ist, so wie in den letzten zwei Jahren, und Phasen, in denen sie aus vollen Rohren schießt. Das markanteste Beispiel war die Mindestkurs-Zeit zwischen 2011 und 2015. Oft wird die zweite Jahreshälfte 2009 vergessen. Die SNB versuchte seinerzeit den Euro über 1,50 Franken zu halten.


In den letzten Tagen soll die SNB wieder interveniert haben, um den Euro über 1,10 Franken zurückzubringen. Ob sie ihn dort halten kann, ist mit einem Fragezeichen zu versehen. Was in der Diskussion immer wieder vergessen wird: Der SNB dürfte es nicht so sehr darum gehen, um einprägsame Kursschwellen wie 1,50, 1,20 oder 1,10 zu verteidigen. Es geht darum die Abschwächung des Euros in einigermaßen geordneten Bahnen zu halten.

In Schweizer Politik- und Notenbankkreisen dürfte man sich längst damit abgefunden haben, dass der Euro-Franken-Kurs früher oder später auf die Parität fallen wird. Der starken Schweiz steht eine klapprige Eurozone gegenüber, in der die EZB auf das Helikoptergeld zusteuert.

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Diese Studie birgt Zündstoff für den EUR/CHF-Kurs
🔗 Die EZB plant das Helikoptergeld für alle (Focus Money, 29.07.19)