Was ist passiert:
- Peking kündigt an, auf US-Importe im Wert von 75 Milliarden US-Dollar Strafzölle in Höhe von 5-10% zu verhängen.
- Es handelt es sich um eine Gegenmaßnahme auf US-Strafzölle. Washington hatte Anfang August kundgetan, auf chinesische Importe im Wert von 300 Milliarden US-Dollar Strafzölle von 10% zu verhängen.
- Trump beschließt mit den neuen Strafzöllen auf 15% hochzugehen und bereits bestehende Strafzölle auf chinesische Waren im Wert von 250 Millionen Dollar von 25% auf 30% zu erhöhen.
- Trump bezeichnet Chinas Staatschef Xi als Feind und befehlt US-Konzernen sich aus China zurückzuziehen. China droht den USA: "Die US-Seite werde den Schmerz spüren."
Was kommt als nächstes:
- Xi ist am Zug mit Sand zu schmeißen. Weil China mehr Waren in die USA schickt als es von dort bekommt, kann es die US-Strafzölle nur teilweise durch Gegenzölle auf US-Produkte vergelten. Man muss daher auf andere Folterinstrumente zurückgreifen. Täte die Regierung in Peking das nicht, würden sich viele Chinesen so gedemütigt fühlen wie Anfang des 20. Jahrhunderts, als sie von Japanern und Europäern fremdbestimmt wurden
- China könnte daher den Verkauf von seltenen Erden an die USA einschränken. Hierbei handelt es sich um Metalle, ohne die Mobiltelefone, Computer und Elektromotoren etc., nicht funktionieren.
- Darüber hinaus dürfte eine weitere Abschwächung des Yuan gegenüber dem US-Dollar ganz oben auf der Vergeltungsliste stehen. Eine Währungsabwertung kann zu einem weltweiten Börsencrash führen.
- Der Unterschied zwischen US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi: Wenn Trump mit Sand beschmissen wird, schmeißt er sofort zurück. Xi wartet in der Regel etwas ab, bevor er Trump mit Sand beschmeißt.
So reagiert der Euro-Franken-Kurs:
- Die Strafzölle führen zu niedrigerem Wachstum in den USA und China. Die Eurozonen-Exporteure setzen in die beiden größten Volkswirtschaften der Welt weniger Waren ab als geplant. Dies führt zu einer tieferen Konjunktureintrübung in Euroländern wie Deutschland und wird in einem schwächeren Euro gegenüber dem Franken abgebildet. Zwar leidet auch die Schweiz. Ihre Exportstruktur ist aber besser geographisch diversifiziert.
- Bei einer weiteren Yuan-Abwertung und einem weltweiten Börsenbeben flüchten Anleger in den als "Sicheren Hafen" wahrgenommenen Schweizer Franken. Der Euro würde dann unter das 26-Monatstief vom 15. August 2019 bei 1,0834 Franken abtauchen.