China ist aus drei Gründen gefährlich für den Euro:
- Wenn sich das Wachstum im Reich der Mitte infolge von US-Strafzöllen abkühlt, trüben sich auch die Absatzchance für europäische Exporteure auf dem riesigen chinesischen Markt ein. Zwar exportiert auch die Schweiz nach China. Die Abhängigkeit der Eurozone von China ist aber größer.
- Schwächt sich Chinas Währung Yuan ab, werden Waren Made in Eurozone in China teurer und chinesische Waren in der Eurozone günstiger. Das hat einen negativen Einfluss auf die Handelsbilanz der Eurozone und verunsichert die Exporteure weiter.
- Das engmaschige Kontroll- und Überwachungsnetz, mit dem die EZB rigoros die Aktivitäten von Finanzmarktteilnehmer überwacht, reicht freilich nicht bis nach China. Die EZB-Oberkontrolleure dürften eine Heidenangst davor haben, dass China die weltweiten Finanzmärkte aus den Angeln hebt und die Asset Blasen im Bereich von Immobilien, Unternehmens- und Staatsanleihen platzen.
Britisches Pfund: Die Pleiten-Pech-und-Pannen-Währung
Das Britische Pfund mag ein bisschen besser sein als der französische Franc oder die italienischen Lira. Um eine Weltklassewährung, wie die Deutsche Mark, handelt es sich aber ganz sicher nicht. Da war die massive Abwertung des Pfund 1992. Im Vorfeld hatten die Währungshüter der Bank von England und das Finanzministerium so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte.
1976 musste sich Großbritannien einen Kredit vom Internationalen Währungsfonds (IWF) holen, um über die Runden zu kommen. Das Pfund purzelte damals auf ein Rekordtief. 1967 und 1985 gab es weitere Episoden, die eindrucksvoll zeigen, dass das Britische Pfund seit Jahrzehnten unter inkompetenten Politikern leidet. Dass der frühere britische Premier Cameron während der Euro-Krise nach Brüssel reiste und kluge Ratschläge gab wie Rettungsschirm vergrößern, ist vor diesem Hintergrund in keinster Weise nachvollziehbar.
Und so darf man sich nicht wundern, dass der neue Premier Johnson auf einen harten Brexit zusteuert und das Britischen Pfund, wie so oft in den vergangenen Jahrzehnten, auf dem Weg Richtung Rekordtiefs ist. Der Euro war in seinen Anfangsjahren zweifellos die bessere Währung. Doch dann kam Draghi und machte aus ihm eine italienische Lira mit deutschem Wurmfortsatz. Heute ist der Euro eine genauso grauenhafte Währung wie das Pfund.
Dollar, Yen oder Franken?
Der US-Dollar ist eine Weltklassewährung, allerdings mit faden Beigeschmack. Das liegt an den hohen Defiziten der Amerikaner. Die Staatsschulden sind bereits bei 110% der Wirtschaftsleistung und steigen wegen eines Haushaltsdezifits von 5% munter weiter. Das Handelsbilanzdefizit ist dabei auf 600 Milliarden US-Dollar des BIP anzuschwelen. Der negative Außenbeitrag kostet die USA jedes Jahr knapp 3 Prozentpunkte Wachstum. Trump wird daher versuchen einen weicheren US-Dollar zu bekommen, weil er sich davon mehr Wirtschaftswachstum verspricht.
Damit bleibt nur noch der Japanische Yen und der Schweizer Franken übrig. Japan hat zwar hohe Staatsschulden. Denen stehen aber enorme Ersparnisse gegenüber. Über den Schweizer Franken als Sichere-Hafen-Währung ist ohnehin jeder Zweifel erhaben.