Der Euro hat einen vielversprechenden Anstiegsversuch abgebrochen, und so schaut sich der EUR/CHF-Kurs aktuell die Marke von 1,10 wieder von unten an. Obwohl Wechselkurse von 1,12 oder knapp 1,15, wie sie die letzten Male im Juni bzw. April 2019 erreicht wurden, etwas in die Ferne rücken, kann der Euro auf seiner Performance der letzten Wochen aufbauen.
Es hätte auch ins Auge gehen können: Nachdem das EZB-Ratsmitglied und der frühere EU-Währungskommissars Olli Rehn Anfang August in einem Interview mit dem Wall Street Journal ankündigt, man müsse die Geldschleusen weiter aufreißen als es die Finanzmärkte erwarten, purzelt der Euro auf 1,08 Franken. Draghi dürfte den Finnen vorgeschickt haben, um zu sehen, wie viel geht.
Anschließend formiert sich der Widerstand in Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Estland gegen eine groß angelegte Lockerungspaket. Sogar die beiden EZB-Mitglieder Frankreichs verweigern Draghi die Gefolgschaft. Dem Euro hilft das auf die Sprünge. Er fällt nicht wie von den 🔗Experten von Julius Bär prognostiziert auf 1,06 Franken.
Stattdessen stabilisiert sich der Euro bei 1,08 Franken und bricht dann aus dem Abwärtsrtrendkanal aus. Am 19. September klettert er auf ein 7-Wochenhoch bei 1,1010. Das reicht aber nicht, um das Anstiegspotenzial aus der inversen Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS) zu aktivieren. Der Eurokurs bleibt an der Halslinie hängen und sinkt danach unter 1,10.
Parallel dazu bleibt der Dollar-Franken-Kurs (USD/CHF) an der Parität hängen und prallt auf 0,99 zurück. Dies zeigt einmal mehr, wie wichtig der USD/CHF für den EUR/CHF ist. Sollte es der Dollar doch noch über die Parität schaffen, dürfte es einen weiteren Anlauf des EUR/CHF geben, die Halslinie zu durchbrechen, um auf 1,12 zu steigen.
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EUR/CHF-Analyse: Neue Ausgangslage
20.09.19
13:14