Die Deutsche Mark hat im 20 Jahresvergleich besser abgeschnitten. Sie schwächte sich gegenüber dem Schweizer Franken zwischen 1979 und 1999 um 10% ab. Österreichs Schilling hat sich noch besser gehalten. Er verlor lediglich 6%. Die italienische Lira wertete hingegen um astronomische 140% ab, während der französische Franc 60% einbüßte. Laut einer Studie der Credit Suisse handelt es sich beim 🔗Schweizer Franken um die stärkste Währung der Welt.
Im Mittel schwächt sich der Euro jedes Jahr um 1,5% ab. Es gab und wird künftig natürlich auch Kalenderjahre geben, in denen der Euro zulegt: 2017 kletterte er von 1,07 auf 1,17 Franken. Eine Analyse der 20-jährigen EUR/CHF-Kursentwicklung zeigt jedoch: Solche Stärkephasen werden von mehrjährigen Talfahrten und Abschwächungen von deutlich mehr als 1,5% wieder egalisiert. Es ist weit und breit nichts am Horizont in Sicht, warum sich an diesem Muster/Regel in den kommenden zehn Jahren etwas ändern sollte.
Die Euro-Kritiker, die den Untergang prophezeien, sehen oft das Bigger Picture nicht. Denn man kann Währungen extrem malträtieren, wie ein Blick auf die italienische Lira zeigt. Kaputtgehen tun sie in westeuropäischen Gefilden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr. Ferner kommt ein Aufbrechen des Euro – laut diesem Modell würde es einen starken deutschen- und österreichischen Euro und einen schwachen italienischen Euro geben – nicht in Frage. Damit wäre Spekulationen auf Wechselkurse Tür und Tor geöffnet.
EUR/CHF-Ausblick:
- Abwärtsrisiken und Aufwärtschancen sind nicht symmetrisch. Die Phasen, in denen der EUR/CHF-Kurs fällt, sind deutlich länger, als die, in denen er steigt.
- Schwächt sich der Euro jedes Jahr im Schnitt um 1,5% ab, wäre die Parität zum Schweizer Franken 2024 erreicht.
- Nachdem der Euro 2017 gegenüber dem Franken ein Ausreißer-Jahr hatte und deutlich aufwertete, besteht nun das Risiko einer mehrjährigen Talfahrt.