Ein Bankkunde, der sich im Jahr 2005 bei einem Euro-Wechselkurs von 1,55 Franken 100.000 Euro borgte, steht tiefer unter Wasser. Zum aktuellen Euro-Franken-Kurs von 1,0850 beträgt seine Kreditschuld 142.857 Euro. Es sah schon einmal besser aus:
- Ende April 2019 ist der Euro bei 1,1475 Franken. Kreditschuld: 135.076 Euro.
- Anfang 2019 ist der Euro bei 1,1250. Kreditschuld: 137.778 Euro.
- Ende April 2018 ist der Euro bei 1,20. Kreditschuld: 129.167 Euro.
Rechnet man die Zinsersparnis gegen, sieht es etwas freundlicher aus. So hat der Franken-Kreditnehmer seit 2005 etwa 19.000 Euro an Zinsen gespart. Zieht man von seiner aktuellen Kreditschuld in Höhe von 142.857 Euro 19.000 Euro ab, liegt der Häuselbauer in der Gesamtbetrachtung bei 123.857 Euro. Er müsste demzufolge 23.857 Euro zu viel zurückzahlen (Reinverlust).
Der Euro hat vor zwei Wochen einen vielversprechenden Anstiegsversuch bei 1,1020 abgebrochen. Seitdem blinken die Alarmsignale. Sollte es ihm nicht erneut gelingen sich bei 1,0810 Franken zu befestigen – auf dieses Niveau sank er Anfang September 2019 – könnte es bis Jahresende auf 1,06 Franken runtergehen.
"Bei Komplettumstieg auf eine Euro-Finanzierung mit entsprechender Ratenzahlung können wir Ihnen attraktive Fixzinssätze anbieten", sagt die Bank Austria und schiebt hinterher: Die aktuellen Fixzinssätze bis zu 15 Jahren könne man jederzeit bei einem Kundenbetreuer erfragen. Das Unterverschlusshalten der Zinsen im Zeitalter von Vergleichportalen zeigt: Österreichs Banken sind nicht auf der Höhe der Zeit.
Sollte der Euro in den kommenden Wochen oder Monaten auf 1,06 Franken fallen, läge die Kreditschuld obigen Häuselbauers bei 146.226 Euro. Nach Abzug der Zinsersparnis würde sich der Reinverlust auf 27.226 Euro ausweiten.
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🔗Wichtige Kundeninformation zu FremdwährungsKrediten, Bank Austria