Der Euro legt etwas zu: Aktuell kostet er 1,0930 Franken - nach 1,0870 zur Wochenmitte. Damit ist die Gefahr eines Rückfall unter den bisherigen Tiefstand bei 1,0810 gebannt. Die Erste Group rechnet mit einem Anstieg des Euros auf 1,12 Franken, aber nicht mehr in diesem Jahr. Sie sagt: "Erst nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs sollte sich die Lage entspannen und der Euro leicht zulegen."
Laut einer im letzten Jahr gemachten Prognose der Ersten Group sollte der Euro bis September 2019 ein Niveau von 1,17 Franken erreichen. Tatsächlich waren es dann 1,09. Im Herbst 2017 stellte Österreichs größtes Geldhaus auf Einjahressicht ein Anstieg auf 1,18 in Aussicht. Auch diese Prognose schlug fehl. Der Eurokurs schaffte es lediglich auf 1,13 Franken.
"Aufgrund des anhaltenden Polit-Chaos im Vereinigten Königreich gehen wir in unserem Kernszenario unverändert von einem Hard Brexit Ende Oktober aus. Wir erwarten daher eine weitere leichte Befestigung des Frankens zum Euro Ende Oktober in Richtung 1,08", erläutert die Erste Group ihren gerade erschienenen Quartalsheft Global Strategy. "Im Verlauf des 1. Halbjahres 2020 sollte sich die Lage dann entspannen."
Fazit:
- Die Devisenexperten der Erste Group haben in den letzten Jahren eine Tendenz entwickelt, EUR/CHF-Prognosen zu hoch anzusetzen. Man ignoriert damit ein Stück weit, dass der Schweizer Franken seit Jahrzehnten eine Aufwertungswährung ist und dem Euro jedes Jahr im Schnitt 1,5% abnimmt.
- Vor diesem Hintergrund kann es für die verbleibenden Franken-Kreditnehmer in Österreich gefährlich sein mit dem von der Erste Group prognostizierten EUR/CHF-Kurs von 1,12 für September 2020 zu kalkulieren.
Weiterlesen:
Zur Lage von Franken-Kreditnehmern im Oktober 2019