Der Euro bekommt wegen schwachen Konjunkturdaten aus der Schweiz etwas Wind unter die Flügel, und so steigt der EUR/CHF-Kurs auf knapp 1,09. Ein Blick auf den Dollar-Franken-Kurs und den Goldpreis zeigt: Da könnte noch etwas mehr gehen. Die Freunde der Euros spekulieren auf einen Schub, der die Devisennotierung bis Mitte/Ende Oktober auf 1,11-1,12 steigen ließe.
Die Konjunkturaussichten für die Schweiz trüben sich stärker ein als von Ökonomen erwartet. Sie fallen auf den tiefsten seit dem Aufwertungsschock im Zuge der Abschaffung des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken. "Das gesunkene Niveau des KOF Konjunkturbarometers im September ist in erster Linie auf die nachlassenden Entwicklungen im Verarbeitenden Gewerbe zurückzuführen", erläutert die Konjunkturforschungsstelle (KOF) in Zürich.
Unterdessen sinkt der Goldpreis auf 1.465 US-Dollar. Damit kostet die Feinunze (31,1 Gramm) deutlich weniger als Anfang September 2019, als sie 1.557 Dollar auf den höchsten Stand seit sechseinhalb Jahren kletterte. Wenn der Goldpreis steigt, findet dazu parallel häufig ein Rückgang des EUR/CHF-Kurses statt. Fällt Gold hingegen, kann der EUR/CHF-Kurs oft zulegen.
Um dem EUR/CHF-Kurs auf die Schliche zu kommen, ist es darüber hinaus sinnvoll den USD/CHF-Kurs zu beobachten. Sinkt USD/CHF, sinkt oft auch EUR/CHF. Momentan ist USD/CHF aber am klettern, weshalb auch EUR/CHF Auftrieb hat. Der Dollar steht kurz davor seinen Wert auf über 1 Franken zu steigern. Mitte August 2019 gab es für 1 Dollar lediglich 0,97 Franken. EUR/CHF sank seinerzeit mit 1,0835 auf ein 2-Jahrestief.
Aus charttechnischer Sicht sind für den EUR/CHF-Kurs ein Widerstand bei 1,1170 und eine Unterstützung bei 1,0810 entscheidend. Sollte es ihm gelingen über 1,1170 zu steigen, wäre ein Anstieg auf knapp 1,15 möglich. Im Falle eines Tauchers unter 1,0810, ginge es mit hoher Wahrscheinlichkeit auf 1,06 runter.
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Euro glänzt zum Franken etwas, Gold ermattet
01.10.19
06:38