SNB drückt Unmut über steigende CHF-Libor-Zinsen aus
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SNB drückt Unmut über steigende CHF-Libor-Zinsen aus

Zinsentwicklung CHF 1-Monats-Libor und CHF-3-Monats-Libor 2019 für Franken-Kreditnehmer in Österreich

Der Euro kommt trotz unvermindert hoher Risikobereitschaft und Aktienindizes auf Rekordständen nicht über 1,1060 Franken hinaus. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steht parat ihren Leitzins noch negativer zu machen. "Die jüngste Entscheidung, den Freibetrag zu erhöhen, gibt uns Spielraum, die Negativzinsen länger zu halten oder die Zinsen zu senken", sagt SNB-Direktoriumsmitglied Martin Schlegel.

Die Schweizer Zinsen haben in den letzten Wochen einen kleinen Satz nach oben gemacht. Der CHF 1-Monats-Libor kletterte von -0,92% auf -0,78%, der CHF 3-Monats-Libor von -0,86% auf -0,76%. Zwar handelt es sich um Anstiege im Zehntelbereich. Die meisten Franken-Kreditnehmer in Österreich werden weiterhin keine Zinsen auf ihre Kredite bezahlen.

Allerdings steigert der Zinsanstieg den Appeal des Schweizer Franken. In dem von sehr hoher Risikobereitschaft geprägtem aktuellen Marktumfeld kommt das nicht zum tragen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die Stimmung kippt und Sichere Häfen wieder gefragt sein werden. Dann würde der Anstieg der CHF-Libor-Sätze Anlegern ein weiteres Argument an die Hand geben, in den Schweizer Franken zu flüchten. Dem will Schlegel offenbar entgegenwirken.

Notenbanken, Brexit


Eine weitere Leitzinssenkung der US-Notenbank (Fed) geht am Devisenmarkt zu Lasten des Dollar. Der Euro und der Schweizer Franken legen in etwa gleichstark gegen den Greenback zu, so dass der Euro-Franken-Kurs auf der Stelle tritt. US-Aktienindizes und auch der Schweizer SMI steigen auf Rekordhochs. Die Indizes der Eurozone können weder die Niveaus von 2000 noch die von 2007 erreichen.

Das ist ein weiteres Zeichen dafür, dass sich die Politik zu sehr auf die EZB-Notenpresse verlässt. In Deutschland tut sich nun etwas. Der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder fordert in der Süddeutschen Zeitung ein "großes Leistungspaket" zur Stärkung der Konjunktur. Darin enthalten sein soll eine Absenkung der Unternehmenssteuer von 32% auf 25%. Trump hat diesen Satz in den USA auf 21% verringert.

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Das Brexit ist für den Euro-Franken-Kurs abgehakt. Er reagiert nicht mehr auf Brexit-Nachrichten. Heute hätte eigentlich der letzte Tag Großbritanniens in der EU sein sollen. Premier Boris Johnson hat den Brexit zum 31. Oktober 2019 fest versprochen. Es kommt anders, die Briten sind immer noch dabei und Johnson ist ganz sicher einer von so vielen Politikern, die selten dabei erwischt werden, einmal die Wahrheit zu sagen.