Die Eurozonen-Wirtschaft ist auf dem Weg der Besserung, und so klettert der EUR/CHF-Kurs auf 1,1010. Das ist der höchste Stand seit zwei Wochen. Die nächste Hürde ist 1,1060. Dort verläuft die Trendlinie eines anderthalbjährigen Abwärtstrends. Der Euro sollte an ihr scheitern, Anfang 2020 dann den Weg nach untern einschlagen und mindestens auf 1,0810 fallen.
Die Einkaufsmanager-Indizes (PMI) aus dem Verarbeitende Gewerbe übertreffen die Erwartungen. Der PMI für Deutschland steigt knapp zwei Punkte auf 43,8 Zähler. Er ist zwar immer noch recht deutlich unter der Wachstumsschwelle, die bei 50 Punkten beginnt. Es sehe aber danach aus, dass die Industrie ihren Tiefpunkt überwunden habe, sagt der Experte Phil Smith von IHS Markit. Frankreichs Industrie-PMI steigt auf 51,6 Zähler.
Würde der deutsche Industrie-PMI in den kommenden Monaten weiter steigen, möglicherweise sogar die 50-Punkte-Marke überspringen, wäre damit Auftrieb für den EUR/CHF-Kurs verbunden. Dass es so rasch nach oben geht, ist aber recht unwahrscheinlich. Problematisch auch: Die PMI-Daten aus den übrigen Euroländern signalisieren zum ersten Mal seit 2013 wieder einen Wachstumsrückgang.
Mit einem kräftigen Anspringen der Eurozonen-Konjunktur, so wie in 2017/2018, ist nicht zu rechnen. Damit im Einklang steht ein Abwärtstrend auf dem Wochenchart des EUR/CHF-Kurses. Er zieht seit April 2018 seine Bahnen und begann nachdem der Euro auf 1,2004 Franken kletterte. Die bisher gültige Tiefstmarke wurde im September 2019 bei 1,0810 erreicht.
Für die Wochen bis Weihnachten signalisiert die Charttechnik, dass der Euro noch ein bisschen weiter steigen könnte. Schließlich dürfte er sich an der Trendlinie den Kopf stoßen. Sodann würde der Abwärtstrend auf dem Wochenchart wieder beginnen Verkaufsdruck auszuüben. Man müsste bis Ende Februar 2020 mit einem Rückfall auf mindestens 1,0810 Franken rechnen.
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Euro bald am Ende seiner Kräfte
23.11.19
06:00