Weil der EUR/CHF-Wechselkurs von 1,0860 (6-Wochentief) auf 1,0940 klettert, tappen Shortseller in eine schmerzhafte Bärenfallen. Es könnte der Beginn einer mehrwöchigen Aufwärtsbewegung sein. Die Anzeichen eines Anstiegs des Euros auf 1,11 Franken verdichten sich. Hintergrund: Extrem hohe Risikobereitschaft und charttechnische Ausgangslage passen zusammen.
An der Wall Street gibt es neue Rekordhochs. Auch europäische Aktien steigen kräftig: Der Euro-Stoxx 50 legte seit dem Beginn des 4. Quartals 2019 7% zu, der Dax 11% und der Atx 10%. Kurse und Risikobereitschaft dürften zunächst einmal weiter nach oben klettern. Das ist eine sehr gute Gelegenheit für den Euro-Franken-Kurs Wind unter die Flügel zu bekommen.
Bei dem kurzen Rückfall des Euros auf 1,0860 Franken wurde ein Verkaufsignal nur für wenige Stunden ausgelöst. Das ist charakteristisch für eine Bärenfallen. Devisenhändler, die auf fallende Kurse setzten, weil sie mit einem Test der Unterstützung bei 1,0810 rechneten, tappen in die Falle. Sie werden sich ihres Fehlers bewusst, lösen ihre Shortwetten auf, was dem Anstieg des Euros zusätzlich Nahrung gibt.
Europäische Zentralbank (EZB) und US-Notenbank (Fed) haben mit der Wiederaufnahme ihrer Anleihenkäufe Risikobereitschaft und Aktienkurse in die Höhe getrieben. In einem solchen Umfeld tut sich der Schweizer Franken schwer. Für den EUR/CHF-Kurs eröffnet sich daher die Möglichkeit in den kommenden Wochen zur 200-Tage-Linie auf 1,11 zu steigen.
Dann werden die Karten neu gemischt, zumal die von EZB und Fed angezündeten Strohfeuer bis dahin aus sein werden. Es ist unwahrscheinlich, dass sie aus der Eurozone noch einmal 2% Wachstum rausbekommen, so wie 2017/2018. Selbst 1% dürfte zu hoch gegriffen sein. Das, zusammen mit der dann wieder in den Vordergrund rückenden Verwässerung des Euros über die Notenpresse, wird unweigerlich zum Aufbau neuer EUR/CHF-Shortpositionen führen.
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Euro trägt bis Ende 2019 Pyrrhussieg davon
16.11.19
10:10