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Innerer Wert des Euro sinkt nach Lehrbuch
12.11.19
06:22
Der Euro-Franken-Kurs ist dabei seinen Platz als eines der langweiligsten Währungspaare, die es überhaupt gibt, wieder einzunehmen. Wegen der Weltfinanzkrise, Euro-Staatsschuldenkrise und der plötzlichen Aufhebung des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken gab es in den letzten zehn Jahren eine sehr hohe Volatilität. Diese Phase neigt sich dem Ende.
"Das Währungspaar kommt nicht in Fahrt. 1,1000 wirkt wie ein Magnet. Große Kurssprünge sind vorerst nicht zu erwarten", kommentiert die St.Galler Kantonalbank die aktuelle EUR/CHF-Kursentwicklung. Anfang 2019 gab es für 1 Euro 1,1250 Franken. Aktuell sind es mit 1,10 Franken 2,2% weniger. Die durchschnittliche Abschwächung des Euros zum Franken beträgt 2,1% pro Jahr.
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Der Euro-Franken-Kurs ist seit fünf Monaten in einer Handelsspanne, die durch einen Unterstützung bei 1,0810 und einen Widerstand bei 1,1170 definiert wird. Zum Vergleich: Zwischen August 2018 und Juni 2019 hat er sich eine Etage darüber in einer ähnlichen Handelsspanne aufgehalten. Sie reichte von 1,1170 bis 1,1490.
Solange es keinen Crash an den Finanzmärkten gibt, den Trump und seine Leute im Wahljahr 2020 ganz sicher nicht gebrauchen können, dürfte sich beim Euro-Franken-Kurs wenig tun. Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone ist gerade noch ausreichend, um an der Aussitzen-Strategie festzuhalten. Dem Wunsch der EZB-Währungshüter, unter ihnen OeNB-Chef Holzmann, wonach die Finanzpolitik übernehmen soll, wird nicht entsprochen.
Der Eurokurs könnte daher noch mehrere Monate bei 1,10 Franken umherpendeln, und sich anschließend sehr langsam erneut um etwa 2% abzuschwächen. Ende 2020 gäbe es dann für 1 Euro 1,08 Franken.