"Die Eurozone beendet das Jahr in der tiefsten Krise seit 2013", erläutert Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson Einkaufsmanager-Daten für Dezember. "Seit vier Monaten krebst die Wirtschaft nur so vor sich hin". Auf eine unmittelbar bevorstehende Besserung deute kaum etwas hin, heißt in dem Bericht.
Im Service-Sektor gibt es noch etwas Wachstum. Das Verarbeitende Gewerbe ist allerdings tief im roten Bereich. Es besteht die Gefahr, dass die schlechte Stimmung von der Industrie auf den Dienstleistungssektor überschlägt.
Wer darauf setzt, dass die sich abzeichnende gütliche Brexit-Lösung und das Phase-1-Handelsabkommen zwischen den USA und China den hiesigen Eurozonen-Industriebetrieben hilft, dürfte enttäuscht werden.
IHS Markit befragt zur Erhebung der Einkaufsmanager-Daten 4.000 Unternehmen aus der Eurozone zu Auftragseingang, Beschäftigung, Produktion etc. Es gibt ganz offenbar eine Zusatzfrage, ob Brexit und Trumps-Handelskonflikte den Geschäftsausblick eintrüben. Die befragten Unternehmen werden das natürlich bejahen.
Daraus dann zu schließen, eine spürbare Besserung trete ein, wenn der Brexit gelöst und die USA und China einen Abkommen unterzeichnen, wird der Sache nicht gerecht. Die Eurozone ist so schwach, weil seit sieben Jahren keine Reformen gemacht werden.
Laut einer Bloomberg-Umfrage rechnen 15 Banken bis Ende 2020 im Schnitt mit einem Anstieg des Euros auf 1,13 Franken. |
Die EZB hat mit ihrer Ersatzstrukturpolitik und der Weichwährungspolitik der Wirtschaft in der langen Sicht einen Bärendienst erwiesen. Ferner handelt es sich um Wishful Thinking, dass Brexit-Deal und USA-China-Deal den Euro-Franken-Kurs steigen lassen.