Der Euro hat es recht gut im Griff, und so tastet sich der EUR/CHF-Kurs auf 1,1025 Franken vor. Das ist der höchste Stand seit einem Monat. Aus der Sicht von Franken-Fremdwährungskreditnehmern verläuft der Anstieg frustrierend langsam.
Anfang September 2019 gab es für den Euro 1,0810 Franken, und damit so wenig wie seit über zwei Jahren nicht mehr. Aktuell sind es 1,8% mehr. Und das, obwohl bereits seit drei Monaten eine Aufwärtsbewegung im Gang ist.
Die Pralinen-Gewinne des Euro bestärken jene, die sagen: Das sei gar keine Aufwärtsbewegung. Vielmehr handle es sich eine Korrektur, die kurz vor ihrem Ende stehe. Anschießend werde der im April 2018 bei 1,20 begonnene Abwärtstrend wieder übernehmen.
Am Devisenoptionsmarkt hat man bisher keine Stellung bezogen. Das einmonatige Risk Reversal, eine wichtige Kennzahl, die regelmäßig vor größeren Bewegungen des EUR/CHF-Kurses ausschlägt, befindet sich im Winterschlaf.
Es zeichnet sich ab, dass die Konservativen in Großbritannien die Parlamentswahlen in gewinnen werden. Damit wäre die Tür für einen zügigen Brexit frei. Ferner dürften die USA und China die erste Phase eine Handelsabkommens vereinbaren.
Ob sich der Franken bei einem gütlichen Ausgang dieser beiden Ereignisse merklich abschwächt, muss bezweifelt werden. Was hingegen nicht eingepreist ist, ist eine Fortsetzung des Handelskriegs zwischen den USA und China mit der Verhängung neuer Strafzölle.
Dann dürfte es die seit dem Beginn des 4. Quartals 2019 so phänomenal gestiegenen Aktienmärkte erwischen. Als Trump im Mai 2019 mit der Verhängung weiterer Strafzölle Öl ins Feuer goss, fiel der S&P 500 Aktienindex um 7%. Der EUR/CHF-Kurs purzelte parallel dazu von 1,1440 auf 1,1120 (-2,8%).