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Was die Kriegsangst für den EUR/CHF-Kurs bedeutet
06.01.20
05:46
Der Aufwertungsschub des Schweizer Franken fällt schwächer aus als befürchtet. Und so belässt es der EUR/CHF-Kurs vorerst bei einem Rücksetzer auf 1,0830. Die Finanzmärkte arrangieren sich mit der verschärften Lage im Nahen Osten.
Gefährlich für den Euro wird es bei einem Bruch der wichtigen Unterstützung bei 1,0810 Franken. Dann wäre bis Monatsende Platz für eine Abwärtsbewegung auf 1,06. Hierbei handelt es sich aber um ein Extremszenario mit geringer Wahrscheinlichkeit.
Der Nahe Osten kommt als Auslöser nur in Betracht, wenn der Konflikt Europas Wirtschaft in Mitleidenschaft zieht. Die Verunsicherung, die die von zwei Ozeanen geschützten USA mit ihren Aktionen im Nahen Osten den Europäern aufbürden, ist zwar eine schwere Bürde.
Ein Krieg wird es als laut Experteneinschätzungen aber nicht geben. Eine breite Fluchtwelle der Marktteilnehmer in den als Sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken kommt daher nicht in Betracht.
Denn eine solche Fluchtwelle würde auch voraussetzen, dass die Kurse an der Wall Street abschmieren. US-Präsident Trump strebt jedoch hohe Börsennotierungen an, weil dadurch seine Wiederwahlchancen steigen.
Und somit bleibt es trotz der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten beim Basisszenario für den EUR/CHF-Kurs: Die Devisennotierung dürfte zwar weiter fallen. Die Abwärtsbewegung wird aber recht langsam und geordnet vonstatten gehen.
Für den Euro gäbe es nicht bereits am Ende diesen Monats nurmehr 1,06 Franken, sondern erst gegen Jahresmitte. Ferner ist damit zu rechnen, dass der EUR/CHF-Kurs noch das ein oder andere Mal kurz über 1,10 steigen wird.
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