Euro mit Chance dem Franken den Schneid abzukaufen
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Euro mit Chance dem Franken den Schneid abzukaufen

EUR/CHF-Kurs ist noch am sinken - eine Erholung des Euros steht aber bevor

Ein Wochenschlusskurs von 1,0704 spricht Bände. Der Euro schwächt sich gegen dem Schweizer Franken weiter ab. Bessere Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich helfen ihm nicht aus der Patsche. Der tiefe Wechselkurs ist zum jetzigen Zeitpunkt übertrieben.

"Deutschland und Frankreich legten einen guten Start ins neue Jahr hin. Die Wachstumsrate kletterte beide Länder zusammengenommen auf ein 5-Monatshoch", kommentiert IHS Markit. Die von dem Beratungsunternehmen erhobenen Einkaufsmanagerindizes (PMI) haben sich verbessert.

Es ist aber noch Sand im Getriebe. In des übrigen Euroländern sind Wirtschaftswachstum und PMI zu Jahresbeginn so schwach wie zuletzt 2013. Die guten Vorgaben aus Deutschland und Frankreich, die knapp die Hälfte der Eurozonen-Wirtschaftsleistung ausmachen, werden egalisiert.

Und so reichen die konjunkturellen Vorgaben aus der Eurozone bisher nicht, um ein Ende der Talfahrt des EUR/CHF-Kurses einzuleiten. Obschon die Frankenstärke nicht von ungefähr kommt, hat der Euro eine Erholung verdient.

Zu früh aus den Startlöchern


Seit Jahresbeginn hat sich der Euro um 1,4% gegenüber dem Schweizer Franken abgeschwächt. Es kann und wird in diesem Tempo nicht weiter bergab gehen. Das zeigt auch ein Blick auf den Devisenoptionsmarkt. Dort ist die Stimmung nicht so schlecht wie es der Eurokurs impliziert.

Das einmonatige EUR/CHF-Risk Reversal ist bei -0,5%. Das ist unter den aktuellen Umständen ein recht guter Wert für den Euro. Als der EUR/CHF-Kurs im August 2019 auf 1,0810 fiel, war das Risk Reversal bei -0,9%. Vor der Frankreich-Wahl im April 2017 purzelte es gar auf -3,8%.

Wie tief muss der Euro also noch fallen, damit die Verkäufer zufrieden sind und die Käufer die Oberhand gewinnen? Die charttechnische Konstellation spricht für einen Rückgang auf die horizontale Unterstützung bei 1,0620.

Es ist auch möglich, dass der Euro früher die Kurve kratzt. Er würde bereits bei 1,0650-1,0680 Franken einen Boden finden. Der wäre dann Sprungbrett für eine Anstiegsbewegung. Die Devisennotierung würde bis März auf 1,0800-1,0820 steigen.

In einem zweiten Schritt könnte es bis Ostern sogar auf knapp 1,10 nach oben gehen. Voraussetzung: Die konjunkturellen Erholungen Deutschlands und Frankreich verbreitern sich auf die gesamte Eurozone.