Obwohl der Euro überverkauft ist, halten sich Momentum-Trader zurück. Die Folge: Der EUR/CHF-Kurs kommt nicht über 1,0740 hinaus. Der Druck von den Zinsen hält an. Ein Blick auf den Euribor entlarvt die Europäische Zentralbank (EZB).
Aktuell gilt es den Relative-Stärke-Index (RSI) im Auge behalten. Der sank zu Wochenbeginn zum ersten Mal seit dem Mindestkurs-Schock vor fünf Jahren ins überverkaufte Terrain. Das ist ein Indiz dafür, dass die Talfahrt des EUR/CHF-Kurses in den letzten Zügen liegt.
Von den Zinsen kommt allerdings immer noch Gegenwind. So ist der CHF 3-Monats-Libor mit -0,68% auf einem Mehrjahreshoch. Der Schweizer Geldmarktsatz legte in den letzten vier Monaten um 0,19% zu.
Beim 3-Monats-Euribor tut sich dagegen kaum etwas. Er ist mit -0,40% kaum höher als im September 2019. Damals fiel er auf -0,45%. Die Trägheit des Euribor ist ein Zeichen dafür, dass die EZB auf Autopilot ist.
Staatsanleihen-Käufe und Negativzinsen sind Dauerzustand. Aus dieser Sackgasse kommen die EZB-Währungshüter nicht mehr raus. Um davon abzulenken, hat Christine Lagarde für das gesamte Jahr 2020 eine pompöse Strategieüberprüfung ausgerufen.
Dadurch bleibt die EZB im Gespräch und wird nicht als lahme Ente abgetan. Auch stünde ohne die große Show um die Strategieüberprüfung die aufgeblähte EZB mit ihren vielen Gremien und Mitarbeitern als obsolet da.
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Mindestkurs-Schock-Déjà-vu: Euro in Extremsituation
30.01.20
05:55