Weil der Schweizer Franken mit seinem Zinsvorteil im Rücken wieder in die Gänge kommt, tun sich für den EUR/CHF-Kurs neue Abwärtsrisiken auf. Man muss nun mit einem Rückgang auf 1,0620 rechnen. Dann dürfte es für den Euro eine neue Chance geben.
Das ist passiert:
- Dienstagvormittag sinkt der EUR/CHF-Kurs auf ein 3-Jahrestief bei 1,0660.
- Es folgt ein deutlicher Rückpraller (Reversal). Bis Mittwochnachmittag steigt der Kurs auf 1,0740.
- Anstatt den Anstieg fortzusetzen, hat der Euro erneut einen Schwächeanfall.
- Er sinkt unter 1,07 und verharrt dort bis Freitagvormittag
"Die langfristige Realzinsdifferenz von derzeit 130 Basispunkten begünstigt den Schweizer Franken gegenüber dem Euro. Dies ist vor allem auf die niedrige Schweizer Inflationsrate zurückzuführen", sagt Claudio Wewel von der Bank J. Safra Sarasin.
Ferner weist der Devisenexperte auf zwei langfristige Trends hin:
- In den letzten zehn Jahren wurde der Schweizer Franken jährlich um 3,2% stärker gegenüber dem Euro.
- In den letzten 20 Jahren wurde der Schweizer Franken jährlich um 2% stärker gegenüber dem Euro.
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Der Euro hat sich derweil aus dem extrem überverkauften Terrain herausgekämpft. Aus dem Schneider ist er aber nicht. Vielmehr ist das aktuelle Chartbild so zu interpretieren, dass es noch einmal runtergeht.
Dabei dürfte die bisherige Tiefstmarke bei 1,0660 getestet und sogar gerissen werden. Der EUR/CHF-Kurs würde dann auf die horizontale Unterstützung bei 1,0620 sinken. Dort war er vor genau drei Jahren schon einmal. Damals hielt die Unterstützung. Der Euro schoss hoch.