Der Schweizer Franken vereint das Beste beider Welten
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Der Schweizer Franken vereint das Beste beider Welten

An der Wall Street vergleichen sie die Coronavirus-Pandemie mit der Tschernobyl-Katastrophe. Der Schweizer Franken als der Sichere Hafen schlechthin hat da leichtes Spiel. Der EUR/CHF-Kurs kurz davor zum ersten Mal seit dem Mindestkurs-Aus vor fünf Jahren in den Bereich 1,05-1,06 abzurutschen. Der Euro kommt auch gegen den US-Dollar unter die Räder. Die Eurozonen-Wirtschaft verwelkt.

Der Euro-Franken-Kurs konnte zu Wochenbeginn kurz auf 1,0650 steigen. Seitdem ist wieder Talfahrt angesagt. Die Gemeinschaftswährung geht auch zum US-Dollar, der ebenfalls gewisse Sicheren-Hafen-Qualitäten hat, in die Knie. Für 1 Euro gibt es nurmehr 1,0785 Dollar. Das ist so wenig wie das letzte Mal vor drei Jahren. Anfang 2020 kostet der Euro noch 1,1215 Dollar.

"Wird dieses Virus zu einer echten globalen Pandemie, werden die Aktionen der chinesischen Führung unter starke Kritik kommen, da sie zweifellos zur Ausbreitung beitrugen", sagt der US-Finanzdienstleister Raymond James. Man habe mit Politikern und Akademikern die Ausbreitung des Coronavirus erörtert und sei zu dem Schluss gekommen: Das Schlimmste stehe noch bevor.

Sicherer Hafen und Wachstumslokomotive


"Weiterhin muss mit einem Test der Unterstützungslinie bei 1,0610 in den nächsten Tagen gerechnet werden. Ein Durchbruch würde Platz schaffen bis 1,0575 Franken bzw. 1,0530 Franken", kommentiert die St.Galler Kantonalbank die aktuelle EUR/CHF-Kursentwicklung.

Derweil fliegen die geschönten Wachstumsprognosen der Eurozone auf. Christine Lagarde's früherer Arbeitgeber hatte vergangenen Herbst etwas keck ein Wachstum von 1,4% vorausgesagt. Laut einer neuen Reuters-Umfrage unter 41 Ökonomen wird die Eurozone im laufenden Jahr allerdings nur 0,9% schaffen. Die Schweizer Wirtschaft kann hingegen trotz Frankenstärke mit einem Wachstum von 1,5-2% rechnen.

Fazit:
Der Schweizer Franken vereint das beste aus beiden Welten: Weil er der Sichere Hafen schlechthin ist, wird er in unsicheren Zeiten gerne gekauft. Aber auch wenn die Risikobereitschaft hoch ist, sind die Wachstumsampeln in der Schweiz grüner als in der Eurozone.

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