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EUR/CHF-Ausblick: Auf -4% folgt +2%
27.02.20
05:21
Der Euro sank von 1,1035 auf 1,0590 Franken zwischen dem 13. Dezember 2019 und 24. Februar 2020. Hinter der Abschwächung um vier Prozent stecken drei Gründe:
1. Schweizer Wirtschaft zeigt Eurozone die Hacken
Der Euro wurde von einer Reihe enttäuschender Wirtschaftsdaten geschwächt, die im Dezember in einem starken Rückgang der Industrieproduktion ihren Höhepunkt fanden. Die Schweizer Wirtschaft blieb hingegen auf Expansionskurs.
Laut einer aktuellen Reuters-Umfrage unter 41 Ökonomen wird die Eurozone im laufenden Jahr lediglich um 0,9% wachsen. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) erwartet ein Wachstum zwischen 1,5% und 2%.
2. Trump-Regierung stiftet Spekulanten an
Der Schweizer Franken neigte bereits im Vorfeld der Virus-Epidemie zur Stärke. Die Trump-Regierung brandmarkte die Schweiz zu Jahresbeginn als "potenziellen Währungsmanipulator". Dies führt dazu, dass die SNB bei Interventionen am Devisenmarkt vorsichtiger agiert.
"Diesem Zusammenhang erteilte Notenbankchef Jordan zwar eine klare Absage, dennoch ist nicht auszuschließen, dass einige Marktteilnehmer die Zentralbank in dieser Hinsicht „testen“ wollen", sagt die DZ Privatbank.
3. Auf Virusausbruch folgt übertriebene Frankenstärke
"Der Schweizer Franken zeigt sich vor dem aktuellen Ausbruch des Virus stark", kommentiert der Vermögensverwalter Gareth Gettinby von Kames Capital. Von dem Virus gehe eine klassische Risikoaversion aus und "so verwundert es nicht, dass der Schweizer Franken weiter steigt".
Weil sich die Situation in China hinsichtlich des Coronavirus in den letzten Tagen verbessert hat, kommt es zu einer Normalisierung der Wirtschaftstätigkeit. Dies wird den Exporteuren aus der Eurozone und dem Euro helfen.
EUR/CHF-Ausblick:
Eine vollständige Erholung des Euros auf 1,1035 Franken ist unwahrscheinlich. Etwas mehr exportgetriebenes Wachstum der Eurozone und weniger Virus-Angst sind aber gute Gründe einen Anstieg auf 1,08 bis Ostern ins Auge zu fassen.