Der Ausblick für die Befürworter eines stärkeren Euros ist rabenschwarz. "Selbst nach dem schlechtesten Start in ein Jahr seit 2015 ist es noch zu früh von einem Ende der Talfahrt des Euros zu sprechen", schreibt der Finanzdienst Bloomberg.
Diese Einschätzung bezieht sich auf den EUR/USD-Kurs. Sie gilt gleichermaßen für den EUR/CHF-Kurs. "Unsere längerfristige Prognose von 1,10 stützt sich auf die Annahme, dass sich das Wachstum in Europa stabilisiert und der EUR gegenüber dem USD zulegt", sagt die UBS.
Die schwarzen Kerzen auf dem Wochenchart nehmen kein Ende. Auf dem Tageschart, auf dem eine Kerze die Kursentwicklung eines Handelstages abbildet, sieht es zwar etwas besser aus. Allerdings signalisiert der Relative-Stärke-Index (RSI) seit Kurzem, dass es für den Euro weiter runtergeht.
Man muss sich als nächstes auf eine Korrektur-Lawine bei den EUR/CHF-Prognosen vorbereiten. Die Banken rechnen bis Jahresende im Schnitt mit einem Eurokurs von 1,13 Franken.
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Damit der Euro dieses Niveau in den kommenden zehn Monaten erreicht, müsste ein so starker Ruck durch die Eurozone gehen wie im Frühjahr 2017. Seinerzeit ging der EUR/CHF-Kurs auf Steilflug. Ausgangspunkt waren EU-freundliche Wahlausgänge in Frankreich und den Niederlanden.
Die Wachstumsampeln in der Eurozone waren plötzlich dunkelgrün. Mitte 2017 telegrafierte Mario Draghi den Finanzmärkten angesichts der kräftigen Konjunktur ein Ende der ultralockeren Geldpolitik. Daraus wurde freilich nichts.
In der Schweiz macht sich etwas Unmut über den starken Franken unter den Hoteliers und der Metallindustrie breit. Der Branchenverband Swissmem fordert die Schweizerische Nationalbank (SNB) auf, eine weitere Frankenaufwertung zu verhindern.
Die Forderung zeigt, dass die Schweizer Industrie dank ihrer hohen Wettbewerbsfähigkeit mit einem Eurokurs von 1,06 Franken klarkommt. Wäre es anders, würden die mächtige Industrielobby die SNB dazu drängen, den Euro auf 1,10 Franken zu bringen.
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Euro-Fehlstart 2020: So ist der aktuelle Stand
21.02.20
06:31