Die Eurozonen-Wirtschaft befindet sich im Februar 2020 laut dem Beratungsgesellschaft Sentix in einem leichten Aufschwung. Die Schweiz ist eine Stufe höher. Hier ist die Konjunktur in einem "richtigen" Aufschwung.
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Die neue deutsche EZB-Direktorin Isabel Schnabel stellt die These auf: Eine Abkehr von der ultralockeren Geldpolitik sei nicht "zweckmäßig". Dass sie damit falsch liegt, zeigen die Notenbanken Schwedens und Tschechiens. Sie haben die Leitzinsen erhöht.
Lagarde jagt Draghis Rekorde
Der innere Wert des Euros sinkt seit dem Amtsantritt von Christine Lagarde beständig. Es ist schon ein wenig beängstigend, mit welch einer Konstanz sich der Euro gegenüber anderen Währungen abschwächt.
Die Französin hat Draghis ultralockere Geldpolitik für unantastbar erklärt. Sie versucht mit einer Charmeoffensive (lernt deutsch) und einer aufgebauschten Strategieüberprüfung des Inflationsziels zu verschleiern, dass die EZB auf Weichwährungs-Autopilot ist.
Draghi war maßgeblich dafür verantwortlich, dass es für den Euro Anfang 2015 weniger als 1 Franken gab. Ursache der Aufhebung des Euro-Mindestkurses bei 1,20 Franken war der Einstieg in die Staatsfinanzierung über die EZB-Notenpresse.
Seit dem Amtsantritt von Lagarde im November 2019 sank der Eurokurs von 1,1030 auf 1,0644 Franken (-3,5%). Den Euro-Dollar-Kurs hatte Draghi Anfang 2017 unter großem Beifall seiner Landsleute auf 1,0340 runtergeprügelt. Auch dieses Tief kommt mit Lagarde nun in Reichweite.
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