Der EUR/CHF-Kurs orientiert sich nach einen vielversprechenden Wochenstart wieder Richtung Süden. Mit 1,0620 sitzt er aktuell genau auf einer wichtigen Unterstützung. In der Schweiz winkt man ab. Hier glaubt niemand an eine merkliche Erholung des Euros.
Die Frankenstärke sei vor allem eine Euroschwäche, meint die Wirtschaftsredaktion der Neuen Zürcher Zeitung und prognostiziert: "Bleiben die Inflationsdifferenzen zwischen der Schweiz und dem Euro-Raum ähnlich wie bisher [...], so dürfte der Euro-Franken-Gleichgewichtskurs in etwa einem halben Jahrzehnt die Parität erreichen."
So taxiert die NZZ den langfristigen Gleichgewichtskurs für den EUR/CHF-Kurs aktuell auf nur 1,08. Die UBS sagt hingegen: Der auf der Kaufkraftparität beruhende Kurs liege momentan bei 1,19 und sinke in den kommenden drei Jahren auf 1,15.
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"Wir belassen unsere Prognose für EURCHF bei 1,07 zum Ende des ersten Quartals 2020, rechnen für das weitere Jahr jedoch mit einer Rückkehr auf 1,10", sagt das Devisen-Research der UBS. "Unsere längerfristige Prognose von 1,10 stützt sich auf die Annahme, dass sich das Wachstum in Europa stabilisiert."
An dieser Stelle formuliert die größte Bank der Schweiz ungenau. Es muss davon ausgegangen werden, dass sich Wachstum in der Eurozone bei nur 1% stabilisiert, das in der Schweiz jedoch bei knapp 2%. Die auseinander gehende Wachstumsschere spräche dann für einen EUR/CHF-Kurs bei 1,05, möglicherweise sogar bei 1,00, per Ende 2020.
Gelinge es der Schweizer Wirtschaft ihre Widerstandskraft und Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, wäre in den kommenden Wochen bereits ein Eurokurs von 1,05 Franken zu verschmerzen, analysiert die NZZ.
Auch wenn es der Euro wie von der UBS prognostiziert bis Jahresende auf 1,10 Franken schaffen sollte, wäre das keine große Sache. So startete die Devisennotierung Anfang 2020 bei 1,0850.
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Schweiz freundet sich mit Parität zum Euro an
18.02.20
05:31