"Das Corona-Virus hat einen Schock ausgelöst, wie ihn bis vor Kurzem niemand für möglich gehalten hätte", sagt US-Wirtschaftsnobelpreisträger Robert Shiller dem Magazin "Der Spiegel". Die Konsequenzen würden von vielen Investoren immer noch unterschätzt.
Europa und USA versuchen es nun mit zwei Wochen innehalten: Das öffentliche Leben wird auf das nötigste heruntergefahren. Die Unternehmen ziehen mit. So setzen beispielsweise Volkswagen und Daimler einen Großteil ihrer Produktion in Europa aus.
Wohin segelt EUR/CHF?
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) bleibe der aktuellen Taktik mit Deviseninterventionen treu. Sie werde "versuchen, den Euro-Franken-Kurs bei 1,05 zu halten", sagt Martin Neff, Chefökonom bei Raiffeisen Schweiz, dem Börsenportal cash.ch.
Laut den Wechselkursprognosen von Raiffeisen Schweiz wird es für 1 Euro im Juni 2020 1,06 Franken und im März 2021 1,07 Franken geben. Wie so oft in den letzten Jahren trauen Nicht-Schweizer-Banken dem Euro deutlich mehr zu.
Die größten Banken der Eurozone rechnen mit einer Erholung des Euros auf bis zu 1,14 Franken. Damit würde er knapp zwei Drittel seiner seit April 2018 erlittenen Verluste wettmachen. Damals kletterte die Devisennotierung auf 1,20.
Euro-Anstiege vergänglich
Das es dazu kommt, ist recht unwahrscheinlich. Und so dürfte die Auguren ihre Prognosen wieder einmal zurücknehmen. Ein Anstieg des Euros auf 1,10 Franken ist allerdings möglich.
Konjunkturprogramme für Italien, Spanien und Portugal müssen mit der EZB-Notenpresse co-finanziert werden. Die erste Runde auf Ausgabenprogramme und steigende Wachstumsraten wird an den Euro gehen. Nach drei bis sechs Monaten ist dieses Strohfeuer dann abgebrannt.
Jetzt geht es in Runde zwei: Üble Fundamentaldaten und Staatsfinanzierung über die Notenpresse kommen zum Vorschein. Es wird nicht mehr lange dauern, dann hat die EZB mehr als die Hälfte ihres Lebens der Staatsfinanzierung über die Notenpresse gewidmet.