Der Euro klettert zum Wochenstart auf 1,0670 Franken. Damit entfernt sich die Devisennotierung von dem am Freitagnachmittag bei 1,0585 markierten 5-Jahrestief. Der Ausblick auf gemeinsame Leitzinssenkungen untermauert den Anstieg. Eine euro-schwächende Vorlaufphase fällt damit weg.
"Der Markt hat den beschleunigten Abwärtstrend erodiert", sagt die Commerzbank. Sie sieht den Euro-Franken-Kurs als nächstes auf 1,0750 und danach auf 1,0812 steigen. Die längerfristigen Prognosen der Commerzbank liegen bei 1,11 (Ende 2020) und 1,12 (März 2021). Stand: 28.02.2020.
Wer einen stärkeren Euro gegenüber dem Schweizer Franken sehen möchte, für den wird der Coronavirus zu einer Chance. Dürfte die vom dem Virus verursachte globale Konjunjunkturabkühlung doch dazu führen, dass die Notenbanken gemeinsame Leitzinssenkungen vornehmen.
Goldman Sachs erwartet eine koordinierten Zinsschritt: Die US-Notenbank (Fed) wird ihren Leitzins um 1%, Bank von England, Bank von Canada u.a. um 0,50% senken. Europäische Zentralbank (EZB) und Schweizerische Nationalbank (SNB) werden um 0,10% senken, prognostiziert die Bank.
Bisher war es in der Regel so, dass EZB-Mitglieder monatelang weitere Lockerungen der Geldpolitik in der Öffentlichkeit diskutierten. Die SNB war zum Zuschauen verdammt. Der Euro-Franken-Kurs fiel in dieser Vorlaufphase oft.
Schließlich fasste die EZB ihre Lockerungbeschlüsse. Die SNB reagierte darauf. Während dieser Zeit konnte sich der Euro oft erholen und zuvor erlittene Verluste gegenüber dem Schweizer Franken abmildern.
Leitzinssenkungen der Notenbanken auf einen Schlag, so wie sie jetzt im Raum stehen, haben daher einen gewissen Charme für die Euro-Fans. Die EZB-Ankündigungsphase, in der es für den EUR/CHF-Kurs abwärts geht, fällt weg.
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Gemeinsamer Rate Cut ist das, was der Euro jetzt braucht
02.03.20
05:33