"Der Schweizer Franken ist derzeit Zufluchtshafen Nr. 1 - und zwar global", stellt die Graubündner Kantonalbank fest. Ihre Prognose: "Der Schweizer Franken dürfte auch in den kommenden Monaten in der Gunst der Anleger bleiben und EUR/CHF deshalb auf gedrückten Niveaus verharren."
Jedes europäische Land hat die Schlagbäume runtergelassen, um Bevölkerung und Gesundheitswesen vor den Nachbarn zu schützen. Das ist für eine Gemeinschaftswährung ein großes Image-Problem. Ferner sind die wirtschaftlichen Folgen dieser Abschottungspolitik verheerend.
Je länger die Schlagbäume unten bleiben, umso wahrscheinlicher wird ein Absinken des Euro-Franken-Kurses auf die Parität. Ein Austauschverhältnis von 1 Euro = 1 Franken käme dann wegen der Corona-Pandemie früher als gedacht.
Weiterlesen: EUR/CHF-Ausblick: Parität spätestens 2025
"In dem unerwarteten Fall einer unkontrollierten Ausbreitung des Virus außerhalb Chinas, die eine weltweite Risikoaversion auslöst, würde EURCHF nach unserer Einschätzung im Bereich um 1,05 seine Talsohle erreichen", schrieb das UBS-Devisenresearch vor einem Monat.
Der "unerwartete Fall" ist nun eingetreten. In Italien gibt es mehr Corona-Tote als in China. Ob der Eurokurs aber tatsächlich bei 1,05 Franken einen Boden findet, so wie von der UBS prognostiziert, ist nicht absehbar.
Laut neuer Prognosen der Danske Bank wird der Euro auch in zwölf Monaten bei 1,05 Franken sein. Vor dem Corona-Ausbruch in Europa hatte die Bank mit 1,09 gerechnet. Die Landesbank Hessen-Thüringen sagt hingegen bis September 2020 einen Anstieg auf 1,10 voraus.
Aktuell gibt es für 1 Euro etwas mehr als 1,05 Franken. Es ist davon auszugehen, dass das am 19. März 2020 bei 1,0520 erreichte 5-Jahrestief weiter nach unten verschoben wird. Rückenwind bekäme der Euro, gingen die Ansteckungszahlen zurück und die Schlagbäume hoch.
Zum Thema:
5-Jahrestief beim EUR/CHF kommt selten allein
Home »
CHF Prognose
» Hat der Euro bei 1,05 Franken ein Boden gefunden?
Hat der Euro bei 1,05 Franken ein Boden gefunden?
23.03.20
05:39